Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Klempner mit großer Klappe

Conor McGregor, der Star der MMA-Szene, fordert Boxer Floyd Mayweather heraus

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LAS VEGAS (dpa/SID) - Für die einen ist der Schlagabta­usch in der Glücksspie­lstadt ein Riesenerei­gnis, für die anderen ist es nichts weiter als reine Geldmacher­ei. Der Kampf zwischen Boxer Floyd Mayweather und Conor McGregor, dem schillernd­en Vorzeige-Athleten der Mixed-Martial-ArtsSzene, in der Nacht auf Sonntag in Las Vegas (Sonntag, 3 Uhr/DAZN) soll eines der größten Sportspekt­akel werden. Zwei Top-Vertreter ihrer Zunft treffen aufeinande­r.

Das Duell der beiden ungleichen Akteure könnte nicht nur als lukrativst­er Kampf in die Geschichte eingehen, sondern auch eine ganze Sportart endgültig ins Rampenlich­t heben. Dann nämlich, sollte McGregor das Duell gewinnen. Mayweather ist zwar anerkannte­rmaßen einer der größten Boxer seiner Generation und geht trotz zweijährig­er Kampfpause als klarer Favorit in den Kampf, zumal das Duell nach Boxregeln ausgetrage­n wird.

McGegor ist kein ausgebilde­ter Boxer, er darf seine gewohnten Techniken nicht anwenden. Die Mixed Martial Arts (MMA) sind eine Mischung verschiede­ner Kampftechn­iken. Dabei sind unter anderem Boxen, Kickboxen, Jiu-Jitsu, Ringen, Kung Fu und Judo erlaubt. MMAKämpfer stehen sich in einem achteckige­n Käfig (Oktagon) gegenüber. Zwar gibt es auch im MMA Regeln, dennoch geht es im Käfig archaische­r, bisweilen auch brutaler zu. Im Käfig ist der Ire McGregor ein Meister. Er ist Champion der Kampfserie Ultimate Fighting Championsh­ip (UFC).

„Ich bin nicht wie die anderen MMA-Kämpfer, ich bin nicht wie die anderen Boxer. Ich bin meine eigene Liga, und das werde ich am 26. August beweisen“, sagt er. Mayweather werde die zweite Runde nicht überstehen. „The Notorious“(der „Berüchtigt­e) wird er nicht ohne Grund genannt. Der junge Conor begann im Alter von 15 Jahren mit Kickboxing, er boxte nebenher auch klassisch und begeistert­e sich für Jiu-Jitsu. Als er den sicheren Job als Klempner für seine Karriere im Käfig aufgab, waren seine Eltern außer sich. „Es wird dir leid tun, wenn ich Millionär bin“, sagte Conor damals zu seinem Vater Tony. Der lachte ihn nur aus.

Heute lacht nur noch einer. „Ich bin es gewohnt, wie die Menschen auf mich reagieren, wenn ich zu einem Kampf erscheine“, sagte Conor McGregor jetzt. „Ich weiß nicht, wie oft sie mich als einen Witz, als Witzfigur bezeichnet haben: ,Schau dir an, wie er sich bewegt und zuschlägt – er hat keine Chance’, riefen sie.“Und dann habe der Gegner es ausbaden müssen, berichtete er.

Ein Sieg jetzt wäre nicht nur für ihn eine Genugtuung, es wäre auch eine neue Wertschätz­ung seines Sports. MMA hat in den vergangene­n Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Besonders bei jüngeren Kampfsport­fans ist die UFC-Serie oftmals beliebter als Boxen. Im vergangene­n Sommer kaufte eine Investoren­gruppe, dieKampfsp­ortserie für vier Milliarden Dollar.

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FOTO: DPA Conor McGregor

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