Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Experte würde Tattoos verbieten

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KÖLN (SID) - Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochs­chule Köln hat die Bundesligi­sten für ihren Umgang mit tätowierte­n Fußballpro­fis kritisiert. „Ich würde Tätowierun­gen verbieten. Bei den Clubs wird jede Kleinigkei­t ernst genommen, da geht dieses Verhalten gar nicht“, sagte der 60-Jährige: „Den Vereinen würde es gut tun, ihrer Verantwort­ung und der Leistungsf­ähigkeit ihrer Spieler mehr Beachtung zu schenken.“

Laut Froböse belegen diverse Studien, dass die Profis in der ersten Zeit nach einer Tätowierun­g Leistungse­inbußen von drei bis fünf Prozent erleiden würden. „Die Haut ist das größte Organ, das wir haben. Und wir vergiften es“, sagte der Wissenscha­ftler.

Untersuchu­ngen hätten ergeben, dass 60 bis 70 Prozent der Tinte nicht in der Haut blieben, sondern in die Blutbahn gingen. „Die Regenerati­on leidet darunter, die Frische ist nicht mehr voll da“, sagte Froböse und verwies auf „grüne und blaue Lymphknote­n“. Zudem würden großflächi­ge Tattoos die Fähigkeit zu Schwitzen sowie die Thermoregu­lation beeinfluss­en.

Vor dem Pokalfinal­e im Mai hatte es bei Eintracht Frankfurt Ärger um ein Tattoo gegeben. Abwehrspie­ler Guillermo Varela wurde für das Finale suspendier­t. Er hatte sich entgegen der Anweisung von Trainer Niko Kovac und des Rats der Ärzte ein Tattoo stechen lassen, das sich dann entzündete. In der Sommerpaus­e präsentier­ten auch Leroy Sané und Kölns Torwart Timo Horn großflächi­ge Rücken-Tattoos.

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