Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schüler nehmen ifm unter die Lupe
„Wissen was geht!“beim Tettnanger Sensorenhersteller
TETTNANG - Tettnangs größter Arbeitgeber hat das Interesse von gleich zwei Schülergruppen von je 16 Teilnehmern am Montagvor- und -nachmittag geweckt. Begrüßt wurden die Schüler von Frank Watzlawik, dem Teamleiter der Personalentwicklung bei ifm. Dabei war auch Ina Ritter von der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis, die das Ausbildungs-Informationsprojekt „Wissen was geht“organisiert und begleitet.
Über 100 Ausbildungen in 23 Berufsfeldern laufen beim Spezialisten für elektronische Sensorik, Kommunikations- und Steuersysteme. In einer Unternehmensvorstellung erfuhren die Gäste vieles vom Hightech-Hersteller. Dort ist man stolz auf eine Fertigungstiefe von 80 Prozent als fünftgrößter Sensorhersteller auf dem Weltmarkt mit 8 000 Standardprodukten. Damit konnten im vergangenen Jahr 775 Millionen Euro umgesetzt werden. Erfreut zeigt sich das Unternehmen auch über eine steile Wachstumskurve. Die mehr als 140 000 Kunden werden mit einem breit angelegten Vertriebsnetz weltweit von eigenen Nie- derlassungen versorgt, dem Unternehmensslogan entsprechend: „Close to you.“Dabei erfolgen 80 Prozent der Produktion in Deutschland.
Das Hightec-Unternehmen hält über 750 eigene Patente und geht in Richtung Industrie 4.0, erfuhren die Schüler am Montag. Was es heißt, mit 10 500 Bestellungen am Tag klarzukommen, zeigt sich im LogistikBereich. Verblüfft waren die Besucher darüber, wie schnell eilige Bestellungen in der Produktion realisiert werden können.
„Die letzten drei Jahre haben wir es unter die Top 10 der besten und beliebtesten Ausbildungsbetriebe geschafft“, berichtete Frank Watzlawik. Dabei zählten Patenschaften und eine umfangreiche Teamentwicklung als Pluspunkte. Schülerin Anna fragte: „Welcher Notendurchschnitt ist denn notwendig?“Watzlawik erläuterte, dass man weniger nach Notenschlüsseln, sondern eher nach Teamfähigkeit und Sozialkompetenzen frage. Selbstverständlich gebe es zahlreiche Möglichkeiten für Ausbildung und Studium im kaufmännischen oder im technischen Bereich. Und die Chancen für einen Auslandsaufenthalt in Polen, Singapur, USA, Indien oder Rumänien bestünden für die jeweilige Fachrichtung auch. Beliebt sei der Start mit einem der verschiedenen Praktika, die von den Schulen angeboten werden.
Bei der Betriebsführung ging es schließlich durch die verschiedenen Produktions-Bereiche, von der Elektronik über den Kunststoff-Spritzguss bis ins Logistikzentrum. Es beeindruckten die 13 Meter hohen Regale und 24 Lifte mit präziser Nachfüll-Systematik.
Die Schüler zwischen 14 und 19 Jahren zeigten sich angetan und gaben anschließend positive Bewertungen ab – und mancher denkt schon über eine Bewerbung nach. Ifm-Mitarbeiter Watzlawik betont im Gespräch mit der SZ: „Das Miteinander steht bei ifm im Vordergrund.“Andererseits lege man großen Wert auf eine hohe Qualität – auch in der Ausbildung.