Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Bahnhof Fischbach schließt nicht
FISCHBACH (lieg) - Die Nachricht, dass der Bahnhof Fischbach zum Ende des Jahres zumindest vorläufig schließt, hat bei Kulturfreunden kürzlich für lange Gesichter gesorgt. Wie die Stadt Friedrichshafen nun mitteilt, geht es jedoch im Jahr 2018 doch noch weiter mit dem Kulturbahnhof.
Die Zusammenarbeit mit Peter Berchtold, dem Betreiber der Lokhalle im Bahnhof Fischbach, werde auch über das Jahr 2017 hinaus fortgesetzt, ließ die städtische Pressesprecherin Andrea Kreuzer am Donnerstag wissen. Der Vertrag mit Berchtold sei zunächst zum 31. Dezember dieses Jahres gekündigt worden, werde nun aber doch bis zum 31. Dezember 2018 verlängert.
„Diese Kündigung mussten wir einfach machen, weil es da natürlich auch Fristen gibt“, erklärte Kreuzer. Jedoch habe es schon vorher Gespräche gegeben, dass Berchtold möglicherweise doch weiterhin ein Programm im Bahnhof Fischbach auf die Bühne bringt.
Eigentümer des Gebäudes ist die Stadt Friedrichshafen. Man stehe derzeit in engem Kontakt mit einem möglichen Pächter, eine endgültige Entscheidung, wie es mit der Kleinkunst- und Kulturstätte weitergeht, gebe es aber noch nicht, so Kreuzer. „Aber der Bahnhof muss ja nicht leer stehen, nur weil es noch keine Pläne gibt“, fügte sie hinzu. Nähere Details zum möglichen Pächter und dem weiteren Betrieb könne sie derzeit noch nicht nennen.
Auch Peter Berchtold, der das Programm für den Bahnhof zusammenstellt, hat die Nachricht von der Vertragsverlängerung am Mittwoch unerwartet erreicht. „Es war für mich auch überraschend“, sagte er der SZ. Gleich nach dem Anruf habe er angefangen, mit den Agenturen zu telefonieren. „Ich versuche, Gas zu geben. Das ist natürlich nicht leicht, so kurzfristig ein Programm für nächstes Jahr auf die Beine zu stellen“, meinte Berchtold. Trotzdem soll es, wenn es nach ihm geht, kommendes Jahr im Bahnhof Fischbach weitergehen „wie eh und jeh“.
Ganz bei null anfangen müsse er aber nicht: Etwa 20 Veranstaltungen habe er für 2018 schon gebucht – „Ich muss langfristig planen.“Die seien zwar nicht für den Bahnhof Fischbach geplant gewesen, werden nun aber wieder dorthin zurückverlegt. „Die Künstler freuen sich, dass es weitergeht, die spielen alle gerne dort“, berichtet Berchtold. Wie es dann nach 2018 mit dem Bahnhof weitergehen könnte, könne er nicht sagen. Jedoch sei es für ihn durchaus vortellbar, auch weiterhin die Fäden des Programms in der Hand zu halten: „An mir soll’s nicht liegen“, so Berchtold.