Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schauspiel­kunst am dünnen Faden

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TETTNANG (hls) - An dünnen Fäden lässt Juliette Sperlich die Marionette aus „Der kleine Rabe Socke“über die Bühne tanzen. Gespannt sehen die Kinder dem Schauspiel zu und lauschen dabei der Geschichte in „Cinderella­s Marionette­ntheater“, welches für einige Zeit mit all den Wohnwagen in Tettnang an der Ravensburg­er Straße sein Lager aufgeschla­gen hat.

„Das Marionette­ntheater wird bei uns von Generation zu Generation weitervere­rbt“, erklärt Juliette Sperlich. Sie selbst übernahm das Theater von ihren Eltern, welche es 1987 gegründet hatten. Auch sie war von Beginn an bei den Vorführung­en dabei und hat so von klein auf das Spiel mit den Puppen gelernt.

„Das Schöne an dieser Art des Theaters ist doch, dass man sich in die Rollen einfühlen kann“, sagt Juliette Sperlich. Und auch die präzise gestaltete­n Marionette­n seien wichtiger Bestandtei­l des besonderen Ambientes. „Unsere Puppen sind alle handgemach­t, aus Holz und detailgetr­eu angefertig­t“, erklärt die Schauspiel­erin. Deswegen müsse oft mit 300 bis 400 Euro pro Marionette gerechnet werden.

Gerade aber auch diese Ausgaben würden in Zeiten teils ausbleiben­den Einnahmen schwerfall­en. Denn wenn kein Stellplatz für all die Wagen und das Zelt gefunden werde oder auch die Zuschauer ausblieben, müsse man jeden Cent umdrehen.

Durch den Schwund vieler Marionette­ntheater sei es nun derzeit aber umso wichtiger, die Tradition des Marionette­ntheaters aufrecht zu erhalten. Es biete eine kulturelle Unterstütz­ung, so Juliette Sperlich. Alt und Jung würden hier zusammenko­mmen und sich gemeinsam von dem Spiel mit den Marionette­n fasziniere­n lassen. Am heutigen Samstag, 26. August, gibt es um 17 Uhr „Pettersson und Findus“zu sehen. Am Sonntag, 27. August, steht ab 17 Uhr „Biene Maja“auf der Bühne. Karten gibt es an der Tageskasse. Erwachsene zahlen acht Euro, Kinder sieben Euro.

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FOTO: HANNA-LISA STECKER Cinderella­s Marionette­ntheater ist ein Familienbe­trieb: Hier zeigen Juliette Sperlich und ihr Sohn zwei Figuren.

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