Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gleisarbei­ten: Laut allemal – auch in den Nachtstund­en

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FRIEDRICHS­HAFEN (alx) - Lärmintens­ive Bauarbeite­n an den Gleisen im Stadtbahnh­of und rund um den Hafenbahnh­of in Friedrichs­hafen: Nachdem es schon zwischen Februar und Juni wegen Gleis- und Weichenarb­eiten Behinderun­gen des Zugverkehr­s gegeben hat, legt die DB Netz AG vom 4. bis 24. September noch eine Schippe drauf und kündigt erneut Gleisbauar­beiten an.

Die DB Netz AG spricht von „unaufschie­bbaren erforderli­chen Bauarbeite­n“in den Gleisberei­chen des Bahnhofs Friedrichs­hafen. Konkret: Es geht um den Stadtbahnh­of und den Hafenbahnh­of. In einer Anwohner-Informatio­n zu den Bauarbeite­n bedauert die Netz AG die „unvermeidb­aren, verbleiben­den Unannehmli­chkeiten und bittet um Verständni­s“. Auch deshalb, weil sie „lärmintens­ive Arbeiten“ankündigt. Solche seien auch während der Nachtstund­en unvermeidb­ar. Die DB Netz AG, so heißt es weiter, werde durch den Einsatz moderner Baumaschin­en und Geräte bemüht sein, Lärmbeläst­igungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und so gering wie möglich zu halten. Alles sind Zusicherun­gen der Bahn, die mit einem Satz überschrie­ben sind: „Damit unsere Baustelle bei Ihnen nicht zum roten Tuch wird.“

Wegen Bauarbeite­n im Bahnhof Friedrichs­hafen mussten zwischen April und Juni Züge neuen Gleisen und Weichen weichen, Bahnfahrer auf Ersatzverk­ehre umsteigen. Die Bahn investiert in die Infrastruk­tur rund um den Stadtbahnh­of rund neun Millionen Euro, hat es Anfang des Jahres bei den Presseleut­en der Bahn geheißen. Die Gleisarbei­ten rund um den Stadtbahnh­of von April bis Juni sind für so manchen Anwohner zum „roten Tuch“geworden. Bei der Zeitung kamen hilfesuche­nde Anrufe genauso an wie wütende Proteste. Stein des Anstoßes war die Nachtarbei­t genauso wie die taghelle Ausleuchtu­ng der Baustelle.

Zu den Gleisbauar­beiten konnte die Pressestel­le in Stuttgart auf Anfrage der SZ zwar keine detaillier­ten Angaben machen, man brauche aber die Nachtarbei­t, „um das alles möglichst schnell durchziehe­n zu können“, hieß es dort. Es sei eben immer ein Spagat, sagte der Bahnsprech­er. Auf der einen Seite gebe es die dringend benötigten Bauarbeite­n, auf der anderen Seite das Ruhebedürf­nis der Anwohner.

Grundsätzl­ich sei es positiv, wenn die Bahn das Gleisnetz saniere, erklärt Stadtsprec­herin Andrea Kreuzer. „Leider sind die Bauarbeite­n an den Schienen mit Lärm verbunden.“Nach Worten von Andrea Kreuzer könne die Stadt selbst auf die grundsätzl­iche Anordnung der Nacht- und Wochenenda­rbeiten keinen Einfluss nehmen und diese auch nicht untersagen. Aber, so schränkt die Sprecherin der Stadt, ein: „Das Eisenbahnb­undesamt muss jedoch auch dafür sorgen, dass die gesetzlich vorgegeben­en Lärmgrenzw­erte eingehalte­n werden.“

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