Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Europa in der Klemme?
Ein Europa der Einigkeit: ein Wunsch oder Realität? Europas Zukunft ist schwer vorauszusagen. Und das Fundament scheint auch langsam zu bröckeln. Kann denn noch etwas für diese Friedensunion getan werden?
Engagiert setzen sich eine Vielzahl von Organisationen für den Erhalt der EU ein, wie zum Beispiel die Europa-Union Deutschland e.V., doch dient Europa vielen als Sündenbock für jegliche Fehlentwicklung. Es liegt nahe, die EU wegen Konflikten, wie dem Brexit, zu beschuldigen. Das Vereinigte Königreich hat seinen Austritt aus dem Bündnis kundgetan, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken.
Dadurch erhofft es sich, freier handeln zu können, ohne rechtliche Einschränkungen seitens der EU. Doch damit nicht genug, die Flüchtlingskrise oder der vermehrte Rechtsruck belasten die Einheit Europas zusätzlich. Wie nun aber umgehen, mit all diesen Konflikten?
Einigkeit und Zusammenhalt ist hierbei als Antwort auf diese Probleme gefragt, dann könnte die EU sich in der Welt besser beweisen.2017 stehen in einigen europäischen Ländern Wahlen an, wie bereits die knappe Wahl in Frankreich, und proeuropäische Politiker wie Angela Merkel verlieren Wählerstimmen. Die vergessen geglaubte nationalistische Einstellung wird von vielen Parteien nun wieder aus den Tiefen der Geschichte gegraben und als Wahlparole benutzt. Gleichzeitig führt das destruktive Kritisieren zu nichts als kollektiver Hysterie. Was gebraucht wird, sind Bürger, die an dieses Friedenskonstrukt EU glauben und sich einmischen, denn der derzeitige Zustand hält keine rosige Zukunft bereit. Darüber hinaus muss sich Europa zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Entweder es gibt nationalen Egoismen nach, oder die Länder machen politisch gemeinsame Sache , um starken EU-Kritikern wie Theresa May den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Seit langem wird nun der Appell zur Einigkeit in die Welt hinausgerufen, denn auch anderswo herrscht Zerrüttung. Jedoch lassen sich kaum Änderungen erkennen, Amerika lässt die Muskeln spielen, Nordkorea ist ein Pulverfass, die Türkei hat der Diktatur zugestimmt und zu guter Letzt hat die EU den wichtigen Partner Großbritannien verloren.
Seit der Gründung der Europäischen Union wollten die Menschen daran teilhaben, auch aus Nichtmitgliedsländern. Großbritannien sollte aufgerüttelt werden und wieder vom vereinenden Geist der EU erfüllt werden. Nüchtern betrachtet erbrächte dies beidseitig wesentlich mehr Vorteile. Wir brauchen Solidarität und auch Hoffnung, wenn die EU nicht zum Wrack werden soll.