Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Busse statt Züge zwischen Lindau und Lochau-Hörbranz
Bahn schiebt 3500 Tonnen schwere Brücke am Langenweg ein: Schienenersatzverkehr endet am 7. September
LINDAU (sz) - Wegen des Einschubs einer Brücke am ehemaligen Bahnübergang Langenweg in Lindau ist die Strecke zwischen Lindau und Bregenz ab Montag, 28. August, um 0.30 Uhr, für zehn Tage im Abschnitt Lindau Hbf – Lochau-Hörbranz für den Zugverkehr gesperrt. Bis Donnerstagmorgen, 7. September, fahren im gesperrten Abschnitt Busse im Schienenersatzverkehr (SEV) statt Regionalzüge oder S-Bahnen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bahn.
Im Fernverkehr entfallen bis einschließlich 28. August die EurocityZüge zwischen München und Zürich auf dem gesamten Laufweg. Ersatzweise können die Reisenden die alle zwei Stunden verkehrenden IC-Busse nehmen, die in 3.45 Stunden München und Zürich ohne Zwischenhalt miteinander verbinden, lässt die Bahn in der Pressemitteilung wissen. Ab Dienstag, 29. August, fahren die EC-Züge wieder zwischen Bregenz und Zürich. Zwischen München und Bregenz bietet die Bahn vom 29. August bis 7. September zusätzlich zu den IC-Bussen SEV-Busse an, die auf die Ankunfts- und Abfahrtzeiten der EC-Züge in Bregenz abgestimmt sind.
Dasselbe gilt für SEV-Busse zwischen Bregenz und Ulm. Am Langenweg in Lindau wird der ehemalige Bahnübergang durch eine Straßenunterführung ersetzt. Beiderseits der Gleise wurden seit Baubeginn im Oktober 2016 schon Baugruben für die Tieferlegung der Straße ausgehoben. In einer dieser Baugruben wurde neben den Gleisen eine neue Eisenbahnbrücke mit seitlichen Widerlagern, einer Mittelstütze und dem Brückenüberbau hergestellt. Mit einer Länge von rund 38 Metern wird sie zukünftig die drei Fahrbahnen des Langenwegs plus zwei seitliche Rad- und Fußwege überspannen. Die Breite der Brücke beträgt rund 17,50 Meter und nimmt die drei Gleise auf. Die gesamte Stahlbetonbrücke wiegt rund 3500 Tonnen. Sie wird während der zehntägigen Sperrung rund 27 Meter in ihre endgültige Position geschoben.
Zuvor müssen die Oberleitung, Schienen, Schwellen und Schotterbett zurückgebaut und rund 12 000 Kubikmeter des Bahndamms ausgebaggert werden. Nach dem Brückeneinschub wird die Bahnstrecke in umgekehrter Reihenfolge wieder aufgebaut.
In den zehn Tagen wird rund um die Uhr gearbeitet. Das ausgebaute Material wird mit Lkws abtransportiert. Die Bahn bittet Anwohner und Straßenverkehrsteilnehmer um Verständnis für Lärm, Staub und zusätzlichen Lkw-Verkehr. Wenn die Eisenbahnbrücke am 8. September in Betrieb genommen wird, finden noch Restarbeiten im Brückenumfeld statt. Anschließend setzt der Straßenbau die Arbeiten fort. Die Inbetriebnahme der neuen Unterführung ist für Mai 2018 geplant, schließt die Pressemitteilung.
Nähere Informationen zu den Fahrplanänderungen gibt es im DB Navigator, an den Fahrkartenautomaten sowie im Internet unter
www.bahn.de