Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zoll will 85 000 Euro für Ferrari-Grenzübertritt
Zollbeamte stoppen Mann auf der A 96
LINDAU (sz) - Der Versuch, einen Ferrari zu einer Ausstellung in Deutschland zu bringen, könnte einen Deutschen an der Schweizer Grenze teuer zu stehen kommen: 85 000 Euro soll der Mann entrichten.
Anfang dieser Woche stoppten Zollbeamte auf der Autobahn A96, Anschlussstelle Sigmarszell, einen Schweizer Wagen mit Anhänger. Auf dem Anhänger befand sich laut Zoll ein weißer Ferrari 488 Spider mit schweizerischem Kennzeichen. Fahrer des Zugwagens war allerdings ein 22 jähriger Deutscher. Zollpapiere und eine Rechnung für den Ferrari konnte er offenbar nicht vorlegen.
Der Fahrer gab bei der Befragung an für eine Schweizer Firma zu arbeiten und den Sportwagen zur einer Präsentation nach München zu befördern. Das dafür offenbar erforderliche Zollverfahren die Ausfuhr des Ferrari nach Deutschland aus der Schweiz wurde aber nicht in Gang gebracht.
„Da die entstandenen Einfuhrabgaben in Höhe von 85.214,66 Euro nicht vor Ort entrichtet werden konnten wurde das Fahrzeug zur Sicherung der Einfuhrabgaben sichergestellt“, schreibt nun der Zoll. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen den Deutschen ein.
Die Schweiz ist nicht Mitglied der Europäischen Union und daher zollrechtlich ein sogenanntes Drittland. Werden Waren von dort in die EU eingeführt, ist dies dem Zoll anzumelden, da möglicherweise Einfuhrabgaben zu entrichten sind sowie die Beachtung von Einfuhrverboten oder Einfuhrbeschränkungen gewährleistet werden müssen. Der Zoll führt daher auf den Transitrouten regelmäßig Kontrollen im grenzüberschreitenden Warenverkehr durch.