Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Die Demontage der „Landshut“beginnt

Experten der Lufthansa-Technik machen Flugzeug für Transport nach Friedrichs­hafen fit

- Von Hagen Schönherr

FRIEDRICHS­HAFEN - Zugeparkt und von Korrosion angegriffe­n steht die „Landshut“derzeit in Brasilien und wartet auf die Demontage für den Transport nach Deutschlan­d. Techniker müssen knifflige Probleme lösen – mit acht Tonnen Werkzeug.

Ein gutes Dutzend Experten der Lufthansa-Technik ist nach Angaben eines der Initiatore­n der Aktion, Buchautor und Historiker Martin Rupps, derzeit in Brasilien um das Flugzeug vom Typ Boeing 737 auseinande­rzubauen und damit fit für einen Rückflug nach Deutschlan­d im Bauch einer Antonov Transportm­aschine zu machen. „Das Team ist mit Leidenscha­ft an der Arbeit“, sagt Rupps, der selbst die Gelegenhei­t hatte, die „Landhut“in Brasilien zu besuchen. Doch trotz allem mutmaßlich­en Arbeitseif­er stehen die Techniker vor etlichen Problemen, zunächst recht trivialer Natur: So steht das Flugzeug derzeit zugeparkt inmitten anderer Flugzeugwr­acks auf dem Flughafen Fortaleza.

Doch selbst, wenn die Lufthansa wieder Platz hätte, reicht der derzeitige Standort nicht aus, um die geplanten Arbeiten – vor allem eine Demontage der Flügel – abzuschlie­ßen. Offenbar mangelt es an Strom oder Versorgung wie Wasser und Toiletten für die Technik-Experten. Deshalb sollen zunächst die platten Reifen des alten Flugzeugs wieder repariert und aufgepumpt werden. Im nächsten Schritt soll die „Landshut“dann an einen Platz geschleppt werden, wo sich die weiteren Arbeiten komfortabl­er erledigen lassen. Dann erst dürften die Techniker das Flugzeug behutsam auseinande­rbauen – was gewiss nicht problemlos funktionie­ren kann. Das Aluminium der Flugzeugha­ut ist beispielsw­eise korrodiert, Vögel und Insekten nisten laut Medienberi­chten im Cockpit und in weiteren Öffnungen der Maschine.

Schon vor Wochen war deshalb klar, dass ein pünktliche­r Rücktransp­ort des Flugzeugs zum 40. Jahrestag ihrer Befreiung am 18. Oktober 2017 wohl nicht mehr gelingen kann.

Vier Wochen Zeit

Nun bestimmt also der Zustand des Wracks den weiteren Terminkale­nder des Teams der Lufthansa-Technik. Dort ist man offenbar für alle Eventualit­äten gerüstet: 8,5 Tonnen Werkzeug ließen die Demontage-Experten der deutschen Airline, der die „Landshut“einmal gehört hatte, jüngst für das Projekt in Brasilien einfliegen. Innerhalb der kommenden vier Wochen könnten die Arbeiten an der Landshut laut Medienberi­chten beendet werden. Der Transport selbst dürfte dann nur kurze Zeit in Anspruch nehmen

 ?? FOTO: DPA ?? Noch unangetast­et: Die Landshut wartet auf die Demontage.
FOTO: DPA Noch unangetast­et: Die Landshut wartet auf die Demontage.

Newspapers in German

Newspapers from Germany