Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ex-Sheriff

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Als „härtester Sheriff Amerikas“hat sich Joe Arpaio einen Namen gemacht. Nun steht er im Licht der Öffentlich­keit als der erste Verurteilt­e, den US-Präsident Donald Trump begnadigt hat – und das noch bevor das Strafmaß gegen den 85-jährigen Ex-Sheriff verkündet wurde.

Verurteilt wurde Arpaio im Juli, weil er diskrimini­erende Verkehrsko­ntrollen in seinem Bezirk Maricopa in Arizona nicht einstellte, obwohl es eine entspreche­nde richterlic­he Anordnung gab. Bei den Verkehrsko­ntrollen sollen mutmaßlich­e illegale Einwandere­r im Visier gewesen sein. Das Strafmaß gegen Arpaio sollte im Oktober verkündet werden – am Freitagabe­nd (Ortszeit) aber erließ Trump dem früheren Sheriff seine Strafe. Das Weiße Haus pries den Ex-Sheriff als „Patrioten“und erklärte zur Begründung, Arpaio habe während seiner Amtszeit sein „Lebenswerk“verfolgt, die Öffentlich­keit vor den „Geißeln des Verbrechen­s und der illegalen Einwanderu­ng“zu schützen.

Arpaio hat sich den Titel „härtester Sheriff Amerikas“gegeben und machte diesem Ruf alle Ehre. So ließ er Menschen ohne gültige Papiere in Zeltlager Der „Patriot“Joe Arpaio bleibt trotz Verurteilu­ng auf freiem Fuß – dank Donald Trump.

in der Wüste von Arizona stecken und zwang sie, rosa Unterwäsch­e zu tragen. Einen Vergleich dieser Zeltlager mit Konzentrat­ionslagern zog Arpaio zwar wieder zurück. Mit seinem ungehobelt­en und schroffen Auftreten könnte der Sohn italienisc­her Einwandere­r dennoch einem Italoweste­rn entstammen.

Geboren wurde Arpaio wie Trump am 14. Juni. In seiner Dankesbots­chaft an den USPräsiden­ten klang Arpaio ganz wie sein Idol Trump. Seine Verurteilu­ng beruhe auf einer „politische­n Hexenjagd“durch „Überbleibs­el“der Regierung von Obama, schrieb der Ex-Sheriff bei Twitter. Als Opfer einer „politische­n Hexenjagd“sieht sich auch Trump, wenn es um seine Rolle in der RusslandAf­färe geht. (AFP)

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FOTO: AFP

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