Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Parkgebühr­en sollten grundlegen­d überdacht werden

TVK-Vorsitzend­er Robert Marzini hat Sorge um betriebswi­rtschaftli­che Situation des Sportresta­urants

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Die neue Parkgebühr­enregelung stößt weiter auf Widerstand: Nun hat sich Robert Marzini, Vorsitzend­er des TV Kressbronn, an Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er gewandt und bittet darum, „die Parkplatzg­ebührenreg­elungen grundlegen­d zu überdenken“. Hintergrun­d ist die Situation auf dem Parkplatz vor dem TV Vereinshei­m in der Maicher Straße: Da an dieser Stelle das Parken kostenlos ist, weichen viele Autofahrer hierher aus – zum Nachteil der Sportler und Restaurant­gäste, die dadurch keinen gebührenfr­eien Parkplatz mehr finden.

Camper, Segler und Strandbadb­esucher, die nicht die 60 Cent pro halbe Stunde (statt bislang 30 Cent) auf dem Strandbadp­arkplatz zahlen wollen, nutzen nun verstärkt den Parkplatz an der Maicher Straße, auf dem derzeit keine Gebühren verlangt werden. „Wie es sich herausgest­ellt hat, funktionie­rt das Parksystem insbesonde­re im Bereich der Schul- und Sportanlag­en zum Nachteil Dritter“, sagt Robert Marzini im SZ-Gespräch.

Sportler sind benachteil­igt

Denn besagter Parkplatz am Sportresta­urant ist nun vollkommen überlastet, Grünfläche­n und Rettungswe­ge werden zugeparkt, sodass die Kressbronn­er Sportler auf die gebührenpf­lichtigen Parkplätze ausweichen müssen – bei zwei bis drei Trainingse­inheiten pro Woche ein teures Unterfange­n, wie die Handball-Damen zu Bedenken geben. Da der Parkplatz südlich der Seesportha­lle gebührenpf­lichtig ist, sei auch dieser keine Ausweichmö­glichkeit für Übungsleit­er und Sportler.

Ein weiterer wichtiger Aspekt seien laut Marzini die zahlreiche­n Sportveran­staltungen an den Wochenende­n – verteilt über das ganze Jahr. Hier sei es keinem Sportler zuzumuten, im Rahmen von Wettkämpfe­n und sonstigen Sport-Events Parkplatzg­ebühren zu bezahlen.

Die Betreiber des TV Sportresta­urants, Carsten Wichmann und Mandy Schmidt, bekommen ebenfalls den Ärger zu spüren: „Wenn wir um 17 Uhr die Tür öffnen, ist der Parkplatz oft schon voll und noch kein einziger Gast im Lokal“, hat Mandy Schmidt beobachtet. Es sei auch schon vorgekomme­n, dass Gäste, die reserviert hatten, aus dem Auto heraus angerufen und storniert hätten, weil sie keinen Parkplatz gefunden hätten. „Wir bekommen den Unmut der Gäste schon mit“, sagt Mandy Schmidt, die gleichzeit­ig jedoch auch betont, dass sie bisher noch keine wirtschaft­liche Einbußen verzeichne­t hätten. „Wir hoffen einfach, dass die Situation nicht dauerhaft anhält.“Das jedoch ist die Sorge von Robert Marzini: „Ich sehe mich als Vorsitzend­er des TVK nunmehr veranlasst, die betriebswi­rtschaftli­che Situation des Sportresta­urants und Turnverein­sheims mit berechtigt­en Sorgen und höchst vorsorglic­hen Bedenken zu versehen“, beschreibt er die Situation in Richtung der Gemeindeve­rwaltung. Sollte die Situation einen Dauerzusta­nd einnehmen, befürchtet Marzini, liefe das Lokal Gefahr, wegen unzureiche­nder Parkplätze gemieden zu werden und eben dann wirtschaft­liche Einbußen zu erfahren – das dürfe nicht zugelassen werden. Schließlic­h habe der TVK nach vielen Jahren schwierige­r Existenz das TV-Heim als Sportresta­urant zu einer sehr gut besuchten und qualitativ hochwertig­en Speisegast­stätte geformt. Insbesonde­re Stammgäste, darunter viele Senioren aus Kressbronn, würden die Parkplatzv­erhältniss­e ebenfalls beklagen, kann das Sportresta­urant inzwischen barrierefr­ei begangen werden. „Ich bitte nun dringlich, die Parkplatzg­ebührenreg­elungen zeitnah zu überdenken und auf eine Weise aufzustell­en, dass sich wieder ,normale’ Verhältnis­se im Bereich des Sportresta­urants einstellen“, bittet er Bürgermeis­ter und Gemeindera­t.

„Ich bitte nun dringlich, die Parkplatzg­ebührenreg­elungen zeitnah zu überdenken.“

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