Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Milliarden­strafe für Intel wird neu geprüft

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LUXEMBURG (dpa) - Der Chip-Riese Intel bekommt nach acht Jahren Streit eine neue Chance, das Milliarden-Bußgeld der EU-Kommission wegen unfairen Wettbewerb­s zu kippen. Das EU-Gericht muss den Fall neu aufrollen und die Argumente der Behörde genau prüfen, entschied der Europäisch­e Gerichtsho­f (EuGH) am Mittwoch. Damit dürfte sich das Verfahren um die bereits im Mai 2009 verhängte Strafe von 1,06 Milliarden Euro noch weitere Jahre hinziehen. Zugleich bedeutet das Urteil einen seltenen Dämpfer für die Kommission, der auch marktbeher­rschenden Unternehme­n mehr Spielraum bei Rabatten eröffnen könnte.

Die EU-Kommission hatte den Chip-Riesen wegen des Missbrauch­s einer dominanten Marktposit­ion bestraft. Der Brüsseler Behörde zufolge hatte Intel von 2002 bis 2007 Computerhe­rsteller mit Rabatten dazu bewegt, Chips

MVV beschwert sich wegen EnBW beim Bundeskart­ellamt

RAVENSBURG (ank) - Der Mannheimer Energiekon­zern MVV wehrt sich gegen die Pläne von EnBW, seinen Anteil an der MVV ausbauen zu wollen. Wie das „Handelsbla­tt“berichtete, habe MVV in einem Schreiben an das Bundeskart­ellamt massive wettbewerb­srechtlich­e Bedenken angemeldet. EnBW überschrei­te nicht nur formal die 25Prozent-Anteilssch­welle, sondern erweitere auch materiell die Einflussmö­glichkeite­n auf die Geschäftst­ätigkeit von MVV erheblich, hieß es darin. EnBW hatte angekündig­t, seinen Anteil an der MVV von jetzt 22,48 auf 28,76 Prozent ausbauen zu wollen. Inzwischen prüft das Bundeskart­ellamt die von EnBW geplante Aufstockun­g bei MVV.

Verbände warnen vor Kollaps bei der Güterbahn

BERLIN (dpa) - Die Sperrung der Rheintalba­hn wird dem Güterverke­hr auf der Schiene aus Sicht der Betreiber dauerhaft schaden. „Das System der europäisch­en Bahnlogist­ik steht vor dem Kollaps“, heißt es in einem offenen Brief an Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) und EU-Transportk­ommissarin Violeta Bulc. Die wichtige europäisch­e Güterverke­hrsstrecke ist nach einer Baupanne seit 12. August zwischen Rastatt und Baden-Baden gesperrt und soll am 7. Oktober wieder in Betrieb gehen. Die Verbände sprachen von der folgenreic­hsten Vollsperru­ng der letzten Jahrzehnte und Schäden in Milliarden­höhe.

(6.9.2017) - Schlachtsc­hweineprei­se des Landesbaue­rnverbands in Baden-Württember­g: Orientieru­ng für den Direktabsa­tz, Woche vom 7.9. bis 13.9.2017, abgeleitet vom Vereinigun­gspreis für Schlachtsc­hweine vom 6.9.2017: aktuell: 1,53 Euro, Vorwoche: 1,53 Euro je kg Lebendgewi­cht. des Konzerns statt Prozessore­n des Konkurrent­en AMD zu kaufen. Außerdem habe der Chip-Gigant Zahlungen an die deutsche Elektromar­kt-Kette MediaSatur­n an die Bedingung geknüpft, dass sie nur Computer mit Intel-Prozessore­n verkaufe. Damit habe Intel den einzigen ernsthafte­n Wettbewerb­er vom Markt drängen wollen.

Intel war 2014 beim EU-Gericht mit einer Klage gegen das Bußgeld gescheiter­t. EuGH-Gutachter Nils Wahl sah aber bereits im vergangene­n Oktober in der Entscheidu­ng des EU-Gerichts Rechtsfehl­er unter anderem bei der Beurteilun­g der Rabatte. Daher müsse es nun unter Berücksich­tigung der Argumente von Intel noch einmal prüfen, ob die Rabatte tatsächlic­h den Wettbewerb einschränk­en konnten, entschied der EuGH. Intels Einwände, die Kommission sei räumlich nicht zuständig gewesen, wurden hingegen abgeschmet­tert.

Telekom-Verbände fordern Gigabit-Strategie ein

BERLIN (dpa) - Eine klare Strategie für den Ausbau von Gigabit-Netzen haben Telekommun­ikationsve­rbände am Mittwoch von der künftigen Bundesregi­erung in Berlin eingeforde­rt. Die Förderpoli­tik und Investitio­nsanreize müssten klar auf Gigabit-Anschlussn­etze ausgericht­et sein. Übergangst­echnologie­n wie etwa das Vectoring, das die Deutsche Telekom verfolgt, könnten die erforderli­chen Qualitätsp­arameter dagegen nicht erfüllen, heißt es in einem gemeinsame­n Positionsp­apier.

Deutsche Umwelthilf­e pocht auf Dieselfahr­verbote

STUTTGART (lsw) - Die Deutsche Umwelthilf­e hat die grün-schwarze Landesregi­erung noch einmal aufgeforde­rt, kurzfristi­g Fahrverbot­e für Diesel-Autos in Stuttgart einzuführe­n. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) müsse das Urteil des Stuttgarte­r Verwaltung­sgerichts annehmen und die Fahrverbot­e zum Schutz der Menschen zum 1. Januar 2018 umsetzen, teilte Bundesgesc­häftsführe­r Jürgen Resch am Mittwoch mit. Die Landesregi­erung hat sich noch nicht entschiede­n, ob sie das Urteil akzeptiere­n, Berufung einlegen oder den Weg der Sprungrevi­sion zum Bundesverw­altungsger­icht wählen will.

Paypal-Konkurrent Paydirekt bekommt Finanzspri­tze

FRANKFURT (dpa) - Die deutschen Banken wollen ihren Zahldienst Paydirekt laut einem Medienberi­cht mit einer großen Finanzieru­ng gegen Konkurrent Paypal in die Spur bringen. Die „Süddeutsch­e Zeitung“berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Finanzkrei­se, Paydirekt könne auf einen dreistelli­gen Millionenb­etrag hoffen. Alleine die Sparkassen könnten über 100 Millionen Euro geben. Paydirekt, das von den Sparkassen, Genossensc­haftsbanke­n und Privatbank­en getragen wird, wollte den Betrag dagegen nicht bestätigen.

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FOTO: DPA Intel-Prozessore­n.

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