Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Maler Arno Rink 76-jährig in Leipzig gestorben
LEIPZIG (KNA) - Der ostdeutsche Maler Arno Rink ist tot. Er erlag am Dienstag, wenige Wochen vor seinem 77. Geburtstag, in Leipzig, seiner Krebserkrankung.
Der gebürtige Thüringer Rink gehörte zu den herausragenden Vertretern der zweiten Generation der Leipziger Schule. Als akademischer Lehrer war er ein engagierter Wegbereiter der Neuen Leipziger Schule. Zu seinen Schülern zählen Neo Rauch, Michael Triegel, David Schnell, Miriam Vlaming und Franziska Holstein.
Das Museum der bildenden Künste Leipzig arbeitete seit Längerem gemeinsam mit dem Künstler an einer Retrospektive unter dem Titel „Arno Rink. Ich male!“, die nun vom
18. April bis 22. Juli 2018 an ihn erinnern soll. An der Vorbereitung habe Rink bis kurz vor seinem Tod noch mitgewirkt, so das Museum.
Rink war von 1987 bis 1994 Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB). Dort hatte er seit 1962 selbst studiert, zu seinen Lehrern zählten Werner Tübke und Bernhard Heisig. Von 1978 bis 2005 leitete Rink die Fachklasse für Malerei und Grafik der Hochschule. 1978 erhielt er den Kunstpreis der DDR.
In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hatte sich Rink vor seinem
70. Geburtstag zur großen Bedeutung der christlichen Bilder-Tradition auch für ostdeutsche Maler geäußert. „Den Rucksack der Tradition tragen wir ebenso“, sagte er. Schließlich seien Malerei und Kunst überhaupt „immer Sinnfrage“. Rink bezeichnete sich in dem Gespräch selbst als Atheisten. Er sei „nicht getauft, bin sozusagen nichts“. Aber seit gut 20 Jahren bete er, so Rink 2010. Gespräche mit einem Dominikanerpater seien für ihn sehr gut gewesen. Wenn er sich zwischen katholisch und evangelisch zu entscheiden hätte, würde er sich für katholisch entscheiden. „Das ist auch eine Frage der Lust am Sehen.“