Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Flüchtlinge und Helfer feiern gemeinsam Opferfest
Kulinarisch vielseitiges, schmackhaftes und überreichliches Büffet im Kappellenhof sorgt für großen Anklang
KRESSBRONN (sz) - Die Wiedereröffnung des Asyl-Cafes „Meet and Talk“nach der Sommerpause hat in diesem Jahr genau am Tag des muslimischen Opferfestes stattgefunden. Diesen Termin nahmen mehrere muslimische Flüchtlingsfamilien, die in Kressbronn verstreut wohnen, zum Anlass, Mitgliedern des Helferkreises ein besonderes Fest zu bereiten, teilt der Helferkreis „Ein Herz für Flüchtlinge“mit.
An diesem wichtigsten Fest im Islam gedenken die Gläubigen an den gemeinsamen Stammvater der Muslime, Juden und Christen Abraham, der nach der Überlieferung statt seines Sohnes einen Widder opferte. Es findet jährlich als Höhepunkt des Haddsch, der Pilgerfahrt nach Mekka, statt. So wird im Andenken in vielen muslimischen Familien – wo möglich – ein Tier geschlachtet und ein Teil davon an Nachbarn und Bedürftige verteilt; es geht um Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Versöhnung; gefeiert wird mit Verwandten und Freunden.
In einer Whatsapp-Gruppe hatte die Familie Otman aus Kressbronn verschiedene Essensbeiträge organisiert, heißt es in dem Pressetext. Ergebnis war ein kulinarisch vielseitiges, schmackhaftes und überreichliches Büffet im Treffpunkt Kappellenhof, das großen Anklang fand. Schließlich hatte man mit gut 60 Erwachsenen und halb so vielen Kindern „full house“, sodass die Stühle kaum reichten. Auch etliche Jugendliche waren gekommen, von denen inzwischen einige Lehrstellen haben oder noch zur Schule gehen. Diese zeigten dann den Einheimischen auch, wie man zu orientalischen Klängen tanzt. Fazit: Ein rundum gelungenes Fest, ein „Dankeschön“, das Helfer und Flüchtlinge gleichermaßen genossen.
„Dank sei an dieser Stelle auch unsererseits an die Stiftung Liebenau gesagt; allen voran Paula Voigt, die unbürokratisch und bestens organisiert die Räume für den freitäglichen Treffpunkt ,Meet and Talk’ zur Verfügung stellen“, schreibt der Helferkreis abschließend.
Der Helferkreis sucht dringend weitere Fahrräder zur Weitergabe gegen geringes Entgelt an die Flüchtlinge. Weitere Infos bei Sieghart Sautter, Telefon 07543 / 54 74 71.