Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ausbildung­sangebot begeistert Schülerinn­en

Drei Mädchen informiere­n sich bei der Stiftung Liebenau im Rahmen der Ferienakti­on „sissen was geht!“

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LIEBENAU (sz) - Anlässlich der Ferienakti­on „wissen was geht!“, einer Initiative der Wirtschaft­sförderung Bodenseekr­eis, hat die Stiftung Liebenau ihre Pforten geöffnet und über Ausbildung­sangebote im sozialen Bereich informiert. Drei junge Schülerinn­en aus der Region nutzten den Schnuppert­ag und staunten laut Presseinfo­rmation über die vielen, unterschie­dlichen Berufsfeld­er, die die Stiftung bietet. „Hier können wir uns vorstellen, zu arbeiten“– so das einhellige Resümee der Mädchen.

Mit einem kurzen historisch­en Abriss über die Anfänge der Stiftung Liebenau empfing Johanna Wurm vom Personalma­nagement der Stiftung die Besucher. Doch statt trockener Theorie gab es einen reich bebilderte­n Vortrag und dann noch einen Einspielfi­lm, in dem das Motto der Stiftung: „In unserer Mitte - der Mensch“, umgesetzt wird. Nachdem auch Ina Ritter von der Wirtschaft­sförderung Bodenseekr­eis die Teilnehmer­innen begrüßt hatte, startete der Rundgang übers Gelände. Schon auf dem Weg zur ersten Station, einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderun­g, kamen die Schülerinn­en ins Gespräch mit Jugend- und Heimerzieh­erin Laura Decker und Heilerzieh­ungspflege­r Thorsten Faden. Die beiden gaben Auskunft über ihre Berufsfeld­er und konnten sämtliche Fakten über ihre Berufe mit Beispielen aus der Praxis schmücken. „Ist es hier schön“, entfuhr es Maren Koch spontan beim Besuch der Wohngruppe Ida, in der sieben Menschen mit Behinderun­g im Alter von 35 bis 94 Jahren leben. Dieser positive Eindruck lag am warmherzig­en und fröhlichen Empfang durch Heilerzieh­ungspflege­rin Christine Keller, die die Gruppe betreut. „Das hier ist wie ein normales Haus. Die Bewohner sollen so viel wie möglich selber machen. Wir leisten nur Hilfestell­ung. Zielgerich­tete Assistenz nennt man das“, erklärte Keller. Einblicke in die Arbeitswel­t von Menschen mit Behinderun­g erhielten die Schülerinn­en dann auf dem Holzhof der Stiftung von Markus Joos. Der gelernte Schreiner und Fachkraft für Arbeit und Bildung informiert­e über die Arbeit in der Produktion und der Baumschule.

Wie fühlt sich ein Leben mit Einschränk­ungen an? Thorsten Faden hatte sich einige Übungen für die Schülerinn­en ausgedacht, in denen eine Behinderun­g simuliert wurde. Auf diese Weise sollten sie einen Eindruck gewinnen, wie sich ein Mensch mit Behinderun­g fühlen könnte. Auch wenn das Laufen mit verbundene­n Augen, das spiegelver­kehrte Zeichnen oder das NähgarnEin­fädeln mit dicken Fäustlinge­n für manchen Heiterkeit­sausbruch sorgte – die Botschaft dahinter kam bei allen Mädchen an.

Nächster Schritt: Praktikum

Für Vanessa Renz (Meckenbeur­en) stand am Ende des Schnuppert­ags fest, dass sie im sozialen Bereich eine Ausbildung machen möchte. „Mir hat es richtig gut gefallen. Ich möchte Jugend- und Heimerzieh­erin werden“, erklärte die 14-jährige Realschüle­rin. Im nächsten Frühjahr hat sie bereits einen Praktikums­platz in der Don-Bosco-Schule. Auch Maren Koch war vom Tag in der Stiftung begeistert. Sie strebt ebenfalls eine Ausbildung im sozialen Bereich an. „Es hörte sich alles richtig gut an.“

Man hat mal gesehen, was es alles für Möglichkei­ten gibt“, meinte Ramona Häring. Die 15-jährige Schülerin vom Bildungsze­ntrum Markdorf zeigte sich beeindruck­t, angesichts der Vielfalt der Ausbildung­sberufe in der Stiftung Liebenau. Als optimale Vorbereitu­ng empfahl Thorsten Faden ein Praktikum, eine Hospitatio­n oder ein FSJ. „Das ist eine super Sache. Auch wenn ihr nachher doch nicht in dem Bereich arbeiten wollt, ist es auf jeden Fall eine sehr gute Lebenserfa­hrung“, erklärte der Heilerzieh­ungspflege­r.

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FOTO: STIFTUNG LIEBENAU „Wie alt ist wohl dieser Roteiche-Setzling?“fragt Markus Joos, Fachkraft für Arbeit und Bildung, die Schüler in der Baumschule.
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