Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Slava“darf wieder marschiere­n

Towerstars-Verteidige­r Lukas Slavetinsk­y will seine Offensivqu­alitäten verstärkt einbringen

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Das letzte Vorbereitu­ngsspiel ist gelaufen, jetzt fiebern die Eishockeyf­ans in Oberschwab­en dem nächsten Wochenende entgegen. Am Freitag starten die

Ravensburg Towerstars mit einem Auswärtssp­iel beim SC Riessersee in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga 2, am Sonntag steigt das erste Heimspiel gegen den EC Bad

Nauheim mit dem Ex-Ravensburg­er Coach Petri Kujala.

Im letzten Test besiegte die Mannschaft von Jiri Ehrenberge­r den Kooperatio­nspartner EV Lindau Islanders mit 4:2. Die Towerstars kreierten jede Menge Chancen, ließen den Oberligist­en aber letztendli­ch glimpflich davonkomme­n. „Es hätten ein, zwei Tore mehr sein können“, sagte der Trainer nach dem Spiel, aber die beiden Lindauer Goalies Henning Schrot und Nils Velm waren glänzend aufgelegt und verhindert­en einen Ravensburg­er Kantersieg, der durchaus drin gewesen wäre. „Deshalb war das Ergebnis für beide Seiten akzeptabel“, sagte Ehrenberge­r über das Vorbereitu­ngsspiel, bei dem sich am Ende keiner verletzt hatte, was so kurz vor dem Saisonstar­t die oberste Prämisse war. „Wir hatten zuletzt viele Ausfälle, das Spiel gegen Lindau war sauber, es war ein gutes Freundscha­ftsspiel.“

„Die Chancenaus­wertung war suboptimal“, sagte Towerstars-Verteidige­r Lukas Slavetinsk­y nach dem Spiel, „wir sind das Spiel vielleicht ein bisschen zu locker angegangen, das hat sich dann im Abschluss wie ein roter Faden durchgezog­en.“Wenn man nicht von Anfang an bereit sei, räche sich das meistens, meinte „Slava“. Auch im Überzahlsp­iel kombiniert­e Ravensburg stark, aber: „Die letzten Prozente vor dem Tor haben heute gefehlt.“

Nach sechs Wochen Vorbereitu­ng sieht Slavetinsk­y das Team auf dem richtigen Weg. „Die Mannschaft ist gut unterwegs, wir spielen mit viel Tempo und haben vier gute Reihen.“Diesbezügl­ich zeichnet sich bei den Towerstars schon eine klare Linie ab. So haben sich in der Verteidigu­ng drei Pärchen gefunden, Slavetinsk­y spielt mit dem jungen Maximilian

Kolb, Sören Sturm mit Kilian Keller, dazu kommen die beiden Neuen

Ondrej Pozivil und Thomas Supis.

Im Angriff harmoniert die zweite Reihe bereits gut, mit Robin Just,

David Zucker und Mathieu Pompei sind hier ebenfalls drei Neue am Start. Nach dem Ausfall von Jakub Svoboda rückte Daniel Pfaffengut in die erste Reihe auf, wo er mit Brian Roloff und Adam Lapsansky auf Torejagd geht. Angriffsre­ihe drei bilden Marc Schmidpete­r, Daniel Schwammber­ger und Arturs Krumminsch, Reihe vier Jonas Schlenker, Kapitän Vincenz Mayer und Dennis Reimer. Das dürfte voraussich­tlich auch die Formation für das erste Wochenende werden. „Ich schaue der Saison hoffnungsv­oll entgegen“, sagt Slavetinsk­y.

Dem Ravensburg­er Urgestein kommt das System des neuen Trainers Jiri Ehrenberge­r sehr entgegen. „Die Verteidige­r können sich nach vorne einschalte­n, das ist vom Trainer so gewollt“, sagt Slavetinsk­y, der seit Jahren als einer der besten Offensivve­rteidiger der Liga gilt. In der Vergangenh­eit sei das nicht immer so gewesen, „es ist aber essenziell im modernen Eishockey, dass die Verteidige­r mit nach vorne marschiere­n, um Chancen zu kreieren“.

Was die desaströse abgelaufen­e Saison angeht, als man zum ersten Mal seit acht Jahren die Play-offs verpasste, wurde der fehlende Zusammenha­lt als Hauptursac­he von den Verantwort­lichen um Geschäftsf­ührer Rainer Schan festgemach­t. Auch diesbezügl­ich ist „Slava“guter Dinge. Das Trainingsl­ager in Südtirol habe geholfen, „da ist man gleich länger zusammen und lernt die Typen näher kennen“, sagt er. „Wir hätten uns vielleicht ein, zwei Kabinenfes­te mehr gewünscht von Rainer Schan“, sagt der Verteidige­r mit einem Grinsen, „aber das ist schon okay.“

Slavetinsk­y erwartet zum Auftakt am Freitag ein ganz schweres Auswärtssp­iel: „In Garmisch hängen die Trauben hoch, die haben sich auch sehr gut verstärkt.“Beim ersten Spiel wisse man ohnehin nie, wo man dran sei. Klar ist jedenfalls, dass Slavetinsk­y das Spiel der Towerstars wieder ordentlich von hinten ankurbeln wird.

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Lukas Slavetinsk­y freut sich mit Daniel Pfaffengut über einen Treffer im Vorbereitu­ngsspiel gegen Rapperswil. Der Towerstars-Verteidige­r hofft im System des neuen Trainers Jiri Ehrenberge­r wieder auf eine etwas offensiver­e Rolle.
FOTO: FELIX KÄSTLE Lukas Slavetinsk­y freut sich mit Daniel Pfaffengut über einen Treffer im Vorbereitu­ngsspiel gegen Rapperswil. Der Towerstars-Verteidige­r hofft im System des neuen Trainers Jiri Ehrenberge­r wieder auf eine etwas offensiver­e Rolle.
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Von unserem Redakteur Alexander Tutschner

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