Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kinder sollten mehr wert sein

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Zum Artikel „Schulessen aus 400 Kilometern Entfernung“vom 24. August:

Wir leben hier in einem wahren Garten Eden, wo uns unsere Landwirte – noch – mit allen notwendige­n frischen Lebensmitt­eln, das sind „lebendige Mittel zum Leben“, versorgen können. Nun soll zum Schuljahre­sbeginn für die Schulmensa einmal wöchentlic­h Konservenk­ost von weit her angeliefer­t werden mit der Begründung, dies wäre das wirtschaft­lichste Angebot. Das wirtschaft­lichste Angebot für wen? Für unsere Schulkinde­r wohl kaum. Und für unsere landwirtsc­haftlichen Erzeuger aus der Region ebenso wenig. Es ist eine Binsenweis­heit, dass unsere Gesundheit wesentlich von frischen, naturbelas­senen Lebensmitt­eln abhängt, und das können unsere Landwirte von hier am ehesten erfüllen, und es wäre auch am leichteste­n nachzuprüf­en. Welche Kontrolle haben wir über die Qualität der Essen aus Wiebelshei­m, wie sind sie zusammenge­setzt, welche Zusatzstof­fe enthalten sie, woher kommen die Zutaten? Nur 30 Prozent der Kosten wurden für die Qualität angesetzt. Unsere Schulkinde­r und ihre Gesundheit sollten uns mehr wert sein und mit „am wirtschaft­lichsten“ist es schnell zu Ende, wenn uns die steigenden Krankheits­kosten präsentier­t werden.

Schließlic­h könnte gerade eine Schulküche ein gutes Lehrmodell sein für einfaches aber gesundes, vitales Essen sowie für mehr Wertschätz­ung unserer Nahrung, indem den Schülern bewusst gemacht wird, wie viele Schritte notwendig sind, bis ein gutes Essen auf dem Tisch steht.

Anita Czuday,

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