Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Deutschland gegen Ausweitung von Schengen
BRÜSSEL (dpa) - Deutschland lehnt den Abbau weiterer Schlagbäume an Grenzen in der EU ab und wird die eigenen Kontrollen an Übergängen zu Österreich auf unbestimmte Zeit fortsetzen. Dies machte Innenminister Thomas de Maizière am Donnerstag in Brüssel klar. Die EU-Kommission akzeptiert dies nun offenbar, obwohl im SchengenRaum eigentlich keine Grenzkontrollen vorgesehen sind. Die Regeln sollten verändert werden, sagte der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte am Mittwoch vorgeschlagen, alle EU-Staaten in das Schengen-Abkommen von 1985 aufzunehmen, mit dem ständige Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Ländern abgeschafft wurden. De Maizière sagte, er teile zwar Junckers Vision zur Ausweitung des Schengenraums: „Aber ehrlich gesagt, ist es noch ein ziemlich langer Weg.“
Steinmeier und Duda wollen Beziehungen nicht gefährden
VALLETTA (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Polens Präsident Andrzej Duda haben angesichts polnischer Forderungen nach deutschen Reparationszahlungen die bleibende Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen des Naziregimes unterstrichen. Beide waren sich zugleich einig, dass dadurch die engen deutsch-polnischen Beziehungen nicht aufs Spiel gesetzt werden dürften, hieß es nach einem Treffen Steinmeiers mit Duda am Donnerstag in der maltesischen Hauptstadt Valletta aus Teilnehmerkreisen. „Das Wunder der deutsch-polnischen Versöhnung, an dem viele Menschen aus Polen und Deutschland über Jahrzehnte mitgearbeitet haben, darf nicht gefährdet werden“, sagte Steinmeier.
Maschine von Turkish Airlines nach Drohanruf gestoppt
KÖLN (AFP) - Wegen eines Drohanrufs ist auf dem Flughafen Köln/ Bonn eine Maschine der Fluggesellschaft Turkish Airlines am Donnerstag vor dem Start gestoppt worden. Polizisten durchsuchten das Flugzeug ergebnislos auf Sprengstoff, wie die Bundespolizei mitteilte. Dreieinhalb Stunden nach dem Drohanruf wurde der Flug TK1672 in Richtung Istanbul am Nachmittag wieder freigegeben. Laut Polizei rollte das Flugzeug bereits, als es am Donnerstagvormittag zur Sicherungsposition zurückgerufen wurde. Die 111 Insassen wurden mit Bussen zunächst wieder in einen Wartebereich gebracht.