Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Esther Bejarano liest aus ihren Erinnerungen
Auschwitz-Überlebende mahnt: „Ich möchte nicht, dass noch einmal sowas geschieht“
SINGEN (sz) - Der DGB-Region Südwürttemberg veranstaltet ein Konzert und eine Lesung mit der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano und der Microphone Mafia.
Esther Bejarano wurde 1924 geboren und als junges deutsch-jüdisches Mädchen im Nationalsozialismus dem antisemitischen Terror ausgesetzt und ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Als Mitglied desMädchenorchesters überlebte sie Vernichtungslager und Todesmärsche mit viel Glück. Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Internationalen Auschwitz Komitees und Ehrenvorsitzende des Vereins der Verfolgten des Naziregimes.
Als Zeitzeugin liest sie aus Ihren gesammelten Erinnerungen. Sie ist aber auch eine scharfe Beobachterin der heutigen politischen Entwicklungen.
Klare Botschaft
Ihre Botschaft sei deutlich, schreiben die Veranstalter: „Ich möchte nicht, dass nochmal so was geschieht, was geschehen ist. Und diese Situation, die wir haben momentan, mit AfD und Pegida und dem ganzen Kram, das ist eine Katastrophe für uns.“Sie mahnt an: „Der Satz ‚Wehret den Anfängen!‘ ist längst überholt, wir sind mittendrin.“
Mit ihren über 90 Jahren singt Bejarano zudem noch mit der multikulturellen Rap-Kombo „Microphone Mafia“und mit ihrem Sohn Joram Bejarano gegen Rassismus. Das Konzert findet am Freitag, 22. September, um 18 Uhr in der Gems Singen (Hohentwiel), Mühlenstr. 13, statt.