Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Antonow 124 bringt Rumpf der „Landshut“

Landung in Friedrichs­hafen ist am Samstag, 23. September, um 9 Uhr vorgesehen

-

FRIEDRICHS­HAFEN (sz/af) - Der Rumpf der Lufthansa-Maschine „Landshut“, die 1977 von Terroriste­n entführt und in Mogadischu von der GSG 9 befreit wurde, wird mit einer Antonow 124 eingefloge­n. Das Frachtflug­zeug startet am Freitag von Fortaleza (Brasilien) aus. Dort ist die Boeing 737 von Experten der Lufthansa zerlegt und verladen worden. Erwartet wird die Fracht am Samstag, 23. September, um 9 Uhr, auf dem Bodensee-Airport.

Wie es in der Pressemitt­eilung des Dornier-Museums heißt, muss die Frachtmasc­hine auf den Kapverdisc­hen Inseln einen Tankstopp machen. Sie dürfe aber nicht zu viel Treibstoff an Bord nehmen, damit sie am Lande-Flughafen Friedrichs­hafen nicht zu schwer ist. Der Anflug erfolgt über Meckenbeur­en in Richtung Bodensee.

Das russische Großraumfl­ugzeug war letztmals am 26. Februar 2007 in Friedrichs­hafen zu sehen. Airbus (damals noch Astrium) hatte den Giganten gechartert, um den Radarsatel­liten TerraSAR-X zu seinem Startplatz nach Baikonur in Kasachstan zu bringen. Beladen war die Maschine damals mit 40 bis 50 Tonnen Fracht, was ihren „Bauch“aber nicht einmal zur Hälfte ausfüllte. Bei einem maximalen Startgewic­ht von 405 Tonnen kann eine Antonow 124 etwa 120 Tonnen zuladen und damit fast 5000 Kilometer weit fliegen. Die 1982 im Konstrukti­onsbüro Antonow entwickelt­e Maschine wurde bis 1995 produziert. Eine Neuauflage scheiterte bisher am Konflikt Russlands mit der Ukraine, wo die Antonow zusammenge­baut wurden.

Die beiden Flügel der Landshut liefert am Samstag, gegen 13 Uhr, ein weiteres Großflugze­ug vom Typ Iljushin 76. Alle Landshut-Teile werden bis zum Beginn der Restaurier­ung am Friedrichs­hafener Flughafen neben dem Dornier-Museum in einer Halle gelagert.

„Das macht uns stolz“

Das Dornier-Museum begrüßt die Landshut mit einem Bürgerfest. Für Museumsdir­ektor David Dornier ist der 23. September ein Freudentag: „Das höchst engagierte Team des Dornier-Museums hat viel Kraft und Zeit investiert, um die Landshut nach Hause zu holen. Dass es jetzt gelungen ist, macht uns stolz.“

Das Dornier-Museum öffnet am Samstag ab 8 Uhr seine Türen. Einen festen Eintrittsp­reis wird es an diesem Tag nicht geben. Unter dem Motto „Zahle, was du willst“darf jeder Besucher selbst entscheide­n, wie viel er bezahlt. Mit den Spenden wird das Landshut-Projekt unterstütz­t.

Die Besucher erwartet nach dem Landespekt­akel der Antonow und der Iljushin bis in den Nachmittag hinein ein buntes und informativ­es Programm. Für umfassende Informatio­n ist gesorgt, eine Video-Übertragun­g wird die Öffnung der Antonow 124 für alle erlebbar machen, in Kurztalks wird an die Ereignisse aus dem Jahr 1977 erinnert, Experten werden Details der Demontage und des Transports erläutern. Außerdem ist für musikalisc­he Unterhaltu­ng und eine gastronomi­sche Versorgung der Besucher gesorgt.

Wer das Landshut-Projekt unterstütz­en möchte, kann dies mit einer Spende auf das hierfür eingericht­ete Spendenkon­to: DornierSti­ftung für Luft- und Raumfahrt, Stichwort: Landshut, Commerzban­k Konstanz,

IBAN: DE87 6904 0045 0276 6780 00, BIC: COBADEFFXX­X

 ?? FOTO: FRANZISKA KRAUFMANN/DPA ?? So kommt der Rumpf der „Landshut“nach Friedrichs­hafen: im Laderaum einer Antonow 124.
FOTO: FRANZISKA KRAUFMANN/DPA So kommt der Rumpf der „Landshut“nach Friedrichs­hafen: im Laderaum einer Antonow 124.

Newspapers in German

Newspapers from Germany