Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Einmal einen dreckigen Sieg

- Von Alexander Tutschner

Die Butter vom Brot nehmen ließ sich der FV Ravensburg am Samstag in der Fußball-Oberliga. Trotz eines zähen Auftritts führte die Mannschaft von Wolfram Eitel zur Halbzeit mit 2:0 durch Tore von Jona Boneberger und Burhan Soyudogru gegen den SV Spielberg. In der zweiten Halbzeit münzten die Gäste ihren Einsatz in Tore um und rangen den FV noch mit 3:2 nieder. Damit verpasste Ravensburg die große Chance, mit dem vierten Sieg in Folge ganz vorne in der Tabelle dranzublei­ben. „Das war sehr enttäusche­nd“, sagte Peter Mörth, der Sportliche Leiter des FVR, am Montag. „Mit wenig Aufwand den maximalen Ertrag holen, das geht halt nicht“, sagte er zum Auftritt der Ravensburg­er. „Den Jungs fehlt noch das Gefühl, es richtig auszunutze­n, wenn ein Gegner schwächelt.“In der Oberliga könne man kein Team an der Platzierun­g in der Tabelle messen, Spielberg kam am Samstag als Vorletzter nach Ravensburg.

Dennoch will Mörth die Kirche jetzt im Dorf lassen und nicht die Nerven verlieren. „Wir haben bisher durchweg gute Leistungen gezeigt und haben jetzt eben ein Spiel verloren“, sagt er. Man habe schon am nächsten Wochenende die Chance, die Scharte auszuwetze­n. Dann spielt der FV beim Tabellenac­hten

TSG Backnang. Mörth rechnet damit, dass FV-Coach Eitel Konsequenz­en zieht und „Spielern, die hinten dran stehen, eine Chance gibt“. Die könnten dann beweisen, dass ihre Ansprüche gerechtfer­tigt sind. Anschließe­nd kommt die U 23 des SV Sandhausen nach Ravensburg, dann geht es nach Neckarsulm. Erst am vorletzten Spieltag, am 18. November, misst sich Ravensburg mit dem Ligaprimus FC Nöttingen, der momentan ohne Punktverlu­st an der Spitze steht. „Die spielen nicht überragend, aber sie gewinnen ihre Spiele“, sagt Mörth über den FCN.

Durchweg zufrieden ist Mörth mit den verpflicht­eten Neuzugänge­n.

Burak Coban machte bis jetzt alle Spiele, der Deutsch-Türke habe noch Luft nach oben, die Erwartunge­n an den 22-jährigen Rechtsauße­n seien freilich die höchsten im Vergleich zu allen Neuen. „Er hat gerade ein Loch, aber wir werden noch viel Freude mit ihm haben.“Bartosz Broniszews­ki spüre die große Konkurrenz im zentralen Mittelfeld, mit Sebastian Reiner habe man gerade den überragend­en Mann des Teams auf dieser Position.

Keine gute Figur macht derzeit die ● zweite Mannschaft des FV Ravensburg II von Reiner Steck in der Fußball-Landesliga. Fünf von sechs Ligaspiele­n gingen verloren, mit nur drei Pünktchen liegt die Mannschaft auf dem vorletzten Platz. Auch diesbezügl­ich gilt für Mörth: „Wir behalten die Ruhe, das ist eine junge Mannschaft“, sagt der Sportliche Leiter, „Trainer und Mannschaft kommen da gemeinsam wieder raus.“Es werde zwar von Woche zu Woche schwierige­r, auch die kommenden Gegner mit dem SV Oberzell und dem TSV Berg sind keine Leichtgewi­chte. „Da muss man nicht unbedingt gewinnen, aber vielleicht gibt es die Chance, mal einen dreckigen Sieg zu landen.“

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