Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Preisträger
Die Träger der Alternativen Nobelpreise 2017 verteidigen die Ärmsten, kämpfen gegen Korruption und machen sich für die Rechte von Behinderten stark. Dies sind die Preisträger:
Robert Bilott (USA): Der Umweltrechtler (Foto: dpa) vertrat in einem 19 Jahre dauernden Rechtsstreit 70 000 Menschen im US-Bundesstaat West Virginia, deren Trinkwasser mit Perfluoroctansäure verseucht worden war. Der 52-Jährige trat gegen den Chemie-Giganten DuPont an. Er erstritt eine Entschädigung für seine Mandanten und drängt auf eine bessere Regulierung giftiger Chemikalien.
Colin Gonsalves (Indien): Der 1952 geborene Inder ist Rechtsanwalt am
Obersten
Gerichtshof
Indiens, er gründete
1989 das
Human
Rights Law
Network. Das
Netzwerk vertritt Arme, Slumbewohner und moderne Sklaven vor Gericht. 2001 erstritt Gonsalves (Foto: dpa) das „Recht auf Nahrung“und damit kostenlose Schul-Mittagessen und eine Subventionierung von Getreide für 400 Millionen arme Inder. Khadija Ismayilova (Aserbaidschan): Für die 41 Jahre alte Investigativjournalistin (Foto: Imago) gibt es bei ihren Recherchen im autoritär geführten Aserbaidschan kein Tabuthema. Sie deckte auf, wie sich die Familie von Präsident Ilham Aliyev in der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik bereicherte. Oft wurde Ismayilova die Arbeit erschwert.
Yetnebersh Nigussie (Äthiopien): Die 35-jährige Rechtsanwältin setzt sich in
Äthiopien, aber auch darüber hinaus für die
Rechte von Behinderten inklusive
Bildung ein.
Sie ist seit ihrem sechsten Lebensjahr blind. Nigussie (Foto: dpa) gehört zu den Mitbegründern des äthiopischen Zentrums für Behinderung und Entwicklung und arbeitet als Inklusionsbeauftragte für die Organisation „Light for the world“. Der seit 1980 vergebene Right Livelihood Award wird oft als Alternativer Nobelpreis bezeichnet. Er wird mit drei Millionen Schwedischen Kronen (315 000 Euro) dotiert.
(dpa/KNA)