Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Armut nicht nur verwalten

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Zum Artikel „CDU will mehr Geld für Tafelläden“(22.9.):

Herr Rapp von der CDU erkennt richtigerw­eise, dass der Bedarf an Tafelläden steigt, zieht daraus jedoch die völlig falsche Schlussfol­gerung, dass diese durch das Sozialmini­sterium stärker unterstütz­t werden sollten. Es ist beschämend, dass es in einem reichen Bundesland wie BadenWürtt­emberg 150 000 Bedürftige gibt, die auf Tafelläden angewiesen sind, um ihre Bäuche zu füllen. Noch beschämend­er ist es, dass knapp ein Viertel der Bedürftige­n Kinder und Jugendlich­e und ein weiteres Viertel Rentner sind.

Wir brauchen ein Umdenken in der Beschäftig­ungspoliti­k. Dazu gehört eine nachhaltig­e armutsfest­e Entlohnung, ein Raus aus dem Niedrigloh­nsektor von Leiharbeit und Befristung­en. Dann geraten die Menschen auch nicht in die Altersarmu­t. Wir brauchen eine Rückkehr zu bedarfsori­entierten Regelsätze­n und eine armutsfest­e Mindestren­te. Herr Rapp und alle anderen Politiker sollten sich Gedanken über die Bekämpfung von Armut machen und nicht darüber, wie man Arme bekämpft. Die Bekämpfung von Armut muss nachhaltig eine höhere Priorität in der Politik bekommen. Armut darf nicht einfach nur verwaltet werden.

Michael Konieczny, Leutkirch im Allgäu WEITERE LESERBRIEF­E FINDEN ● SIE IM HINTEREN TEIL.

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