Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zeitweises Verstummen ernst nehmen

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MAINZ (dpa) - Sprechen Kinder in einer fremden Umgebung nicht, wird das oft als Schüchtern­heit gewertet. Dabei kann es sich aber um einen selektiven Mutismus handeln, der zu den Angststöru­ngen zählt. Bemerken Eltern, dass ihr Kind länger als vier Wochen im fremden Umfeld nichts sagt, sollten sie sich von einem Kinder- und Jugendpsyc­hiater beraten lassen. Wichtig zu wissen: Die Kinder schweigen nicht absichtlic­h oder um zu provoziere­n. Die meisten wollen sprechen, sind aber durch die Angst gehemmt, erläutert Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverb­and für Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie. Weil die betroffene­n Kinder zu Hause meist ganz normal sprechen, bleibt die Störung in vielen Fällen unbehandel­t. Ohne Therapie leiden die Kinder aber oft unter schlechten Schulnoten, weil sie sich nicht mündlich am Unterricht beteiligen.

Besser am Schnuller als am Daumen nuckeln

HAMBURG (dpa) - Bei manchen Babys führt kaum ein Weg daran vorbei: Sie beruhigen sich in bestimmten Situatione­n nur mit einem Schnuller im Mund. Eltern müssen sich deshalb keine Sorgen machen, erklärt die Zeitschrif­t „Junge Familie“. Moderne Schnuller seien deutlich kieferfreu­ndlicher als der Daumen. Hinzu kommt, dass die Entwöhnung vom Daumen viel schwierige­r ist, weil die Kinder ihn immer dabeihaben. Bis zum dritten Lebensjahr dürfen sich Kinder ruhig mit einem Schnuller trösten. Dann sollten Eltern aber zusehen, dass sie ihren Sprössling entwöhnen. Das geht am besten mithilfe eines Rituals. In manchen Orten können Kinder ihren Nuckel selbst an einen Schnullerb­aum hängen. Auch die Schnullerf­ee kann über den Verlust hinwegtrös­ten, indem sie ein kleines Geschenk bringt. Zwang auszuüben, sei dagegen ungünstig. Wird der geliebte Nucki einfach weggeworfe­n, hat das Kind womöglich noch größere Sehnsucht danach als ohnehin schon.

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