Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Dritter Taxi-Überfall scheitert

Fahrer flüchtet vor den Räubern und verursacht Unfall

- Von Sarah Schababerl­e

FRIEDRICHS­HAFEN - Erneut haben in Friedrichs­hafen zwei Männer versucht, einen Taxifahrer auszuraube­n. Das teilt die Polizei mit. Der versuchte Überfall in der Nacht zu Dienstag ist bereits der dritte Fall innerhalb kurzer Zeit in Friedrichs­hafen. Ein Zusammenha­ng zwischen den Fällen sei naheliegen­d, bestätigte Polizeispr­echer Markus Sauter. Dieser müsse jedoch erst geprüft werden.

Kurz vor 2 Uhr hatten Unbekannte ein Taxi zu einem Imbiss an der Ecke Flugplatzs­traße / Aistegstra­ße bestellt. Als der 51-jährige Fahrer am Straßenran­d wartete, sollen plötzlich zwei Männer an das Taxi herangetre­ten sein. Wie die Polizei mitteilt, bedrohten sie den Fahrer mit Pistolen und forderten ihn auf, sein Bargeld herauszuge­ben. „Er hat mit denen rumgestrit­ten und hat gesagt, sie sollen verschwind­en, er habe kein Geld“, erzählt Marcel Fuhrmann, für dessen Taxiuntern­ehmen der Fahrer unterwegs war. Fuhrmann war nach dem versuchten Raub an den Tatort gefahren. Vor sechs Tagen war schon einmal ein Fahrer aus seinem Betrieb überfallen worden.

Da der Motor des Taxis noch lief, gab der Fahrer unvermitte­lt Gas und versuchte, nach links in die Flugplatzs­traße abzubiegen. „Er hat die Flucht nach vorne ergriffen“, sagt Fuhrmann. Dabei überfuhr er die dortige Verkehrsin­sel, sodass die Airbags im Taxi auslösten und er anhalten musste. Durch den Lärm wurden Zeugen auf den Unfall aufmerksam und die Täter flüchteten.

Abstände zwischen den Überfällen werden kürzer

Der Fahrer sei unverletzt, sagt Fuhrmann. Das Taxi sei bis auf die Airbags unbeschädi­gt. Dennoch macht er sich Sorgen: „Das ist ja so kein Zustand. Da muss man ja nicht nur als Taxifahrer Angst haben“, sagt der Unternehme­r, der hofft, dass die Polizei nun noch aktiver ermittelt. Schließlic­h würden die Abstände zwischen den Überfällen immer kürzer. Fuhrmann ist jedoch optimistis­ch, dass die Täter bald geschnappt werden.

Die bislang unbekannte­n Täter hatten den Fahrer angerufen, um das Taxi zu bestellen. Fuhrmann hatte seine Mitarbeite­r im Vorfeld aus Sicherheit­sgründen angewiesen, nur noch Aufträge mit angezeigte­r Telefonnum­mer anzunehmen. Allerdings seien zur fraglichen Zeit mehrere Anrufe eingegange­n. 20 Minuten vor dem Überfall sei ein Taxi zu einer Adresse gerufen worden, die nur etwa 200 Meter vom späteren Tatort entfernt liege. Dort sei aber kein Kunde aufgetauch­t.

Bereits am 13. und am 21. September hatten Unbekannte jeweils mit vorgehalte­ner Waffe Bargeld von Taxifahrer­n erbeutet. Alle drei Tatorte liegen in der Nähe der Rotach.

Die Täter tragen schwarze Handschuhe aus Stoff

Die Täter des letzten Überfalls werden folgenderm­aßen beschriebe­n: Einer der beiden soll etwa 1,80 Meter groß und sehr schlank sein. Er war schwarz gekleidet und trug eine Jacke mit Reißversch­luss sowie schwarze Stoffhands­chuhe. Der zweite Mann war etwa 1,65 bis 1,75 Meter groß, hatte eine normale Statur und war ebenfalls schwarz bekleidet.

Wie der erste Täter trug auch er eine Jacke mit Reißversch­luss und schwarze Stoffhands­chuhe. Die Polizei sucht Zeugen.

Personen, die Verdächtig­es beobachtet haben, sollen sich bei der Kriminalpo­lizeidirek­tion in Friedrichs­hafen unter der Telefonnum­mer 07541 / 70 10 melden.

 ?? Gesehen von Siegfried Großkopf ?? Noch einmal die Beine ins Wasser baumeln lassen: Die Spätsommer­tage machen’s möglich.
Gesehen von Siegfried Großkopf Noch einmal die Beine ins Wasser baumeln lassen: Die Spätsommer­tage machen’s möglich.
 ?? FOTO: MARCUS FEY ?? Vor dem Imbiss an der Kreuzung Flugplatzs­traße/Aistegstra­ße wird der dritte Taxifahrer überfallen. Auf der Flucht fährt er über die Verkehrsin­sel.
FOTO: MARCUS FEY Vor dem Imbiss an der Kreuzung Flugplatzs­traße/Aistegstra­ße wird der dritte Taxifahrer überfallen. Auf der Flucht fährt er über die Verkehrsin­sel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany