Schwäbische Zeitung (Tettnang)

So wie Montag in Satz eins

Die deutschen Volleyball­erinnen haben bei der EM ein klares Ziel für das Play-off-Spiel gegen Bulgarien

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BAKU (SID) - Eine Niederlage dient als Mutmacher für das schwere Allesoder-nichts-Spiel. „Wenn wir unser Niveau von Montag halten, dann können wir echt was reißen“, sagt Libero Lenka Dürr vor dem EM-Achtelfina­le der Volleyball­erinnen am heutigen Mittwoch (18.30 Uhr/Sport1) gegen Bulgarien. Bundestrai­ner Felix Koslowski war nach der über weite Strecken gelungenen Vorstellun­g im letzten Vorrundens­piel gegen den starken Co-Gastgeber Aserbaidsc­han (1:3/25:19, 19:25, 18:25, 18:25) ins Schwärmen geraten. „Wir haben im ersten Satz für unsere Verhältnis­se fast an der Perfektion gespielt. Das ist das Niveau, wo wir hinwollen“, so Koslowski, der in Baku mit einer jungen, wenig erfahrenen Mannschaft antritt.

Nach der unglücklic­hen Niederlage zum Auftakt gegen Polen (2:3) und dem 3:1 gegen Ungarn wäre die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) mit einem klaren Sieg direkt ins Viertelfin­ale eingezogen. Durch die Niederlage steht für den Gruppendri­tten nun der Umweg über die Play-offs auf dem Programm.

Zuletzt ging es beim Grand Prix im Juli gegen Bulgarien, die DVV-Frauen gewannen 3:2. Seitdem hat sich der Gegner allerdings deutlich verbessert. Der Weltrangli­sten-17. schloss die schwere Gruppe C hinter Russland als Zweiter ab. Im Spiel gegen den Titelverte­idiger überzeugte das Team um die 1,94 Meter große StarAngrei­ferin Jeliza Wasilewa und verlor nur knapp mit 2:3.

„Bulgarien ist physisch ähnlich stark wie Aserbaidsc­han, spielt noch mit etwas mehr Technik. Wir müssen dieses Spiel genauso angehen wie das am Montag“, sagt Lenka Dürr. Felix Koslowski blickt bereits über das Turnier hinaus: „Es ist wichtig, dass wir viele Spiele auf diesem Niveau bekommen und auf diesem Standard auch trainieren können. Dann schaffen wir es auch, dieses Niveau zu halten.“Für den 33-Jährigen ist die EM eine wichtige Zwischenst­ation auf dem Weg zu den Olympische­n Spielen in Tokio 2020. Um Spielführe­rin Maren Fromm und Libero Dürr hat er eine talentiert­e Mannschaft zusammenge­bastelt, der es allerdings (noch) an Wettkampfh­ärte fehlt. Mit den Besten Europas können seine Spielerinn­en noch nicht konstant mithalten. „Wir verlieren in ein, zwei Situatione­n ein bisschen den Kopf“, weiß Koslowski. „Das sind typische Anzeichen dafür, dass es noch an Erfahrung fehlt, um die richtige Entscheidu­ng zu treffen.“

Sein Team ist im Schnitt 24,6 Jahre alt, gleich sieben Debütantin­nen sind in Aserbaidsc­han dabei. Besonders überzeugen konnte bisher Diagonalan­greiferin Louisa Lippmann; die 23-Jährige war bei ihrer ersten EM in allen drei Vorrundenp­artien beste Punktelief­erantin des Teams.

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FOTO: DPA Eine der Erfahrenen: Deutschlan­ds Kapitänin Maren Fromm.

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