Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kunstbahnhof zeigt Werke von Uta Weik
„R/PETROspektive“: Die Ausstellung beschäftigt sich mit Stein und Fels
WASSERBURG (lz) - Der Kunstbahnhof Wasserburg (KuBa) zeigt vom 6. bis 29. Oktober eine „R/PETROspektive“mit Werken der in Lindau lebenden Künstlerin Uta Weik. Zu sehen ist eine Übersicht über ihr langjähriges Schaffen, wie der Kunstbahnhof mitteilt. Vernissage ist am Freitag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr.
Für die Kuratorin der Ausstellung, Andrea Krogmann-Zipse, stand die strikte Reduzierung auf ein ausgewähltes, stringent beobachtetes Thema im Vordergrund: die Auseinandersetzung mit Stein und Fels. Dieses Thema war der Künstlerin seit dem Kunststudium immer wieder Inspiration, sowohl in der Bildhauerei, wie im Aktstudium. Besonders von den Sklavenfiguren Michelangelos, die sich aus dem Stein herauswinden, war sie laut Pressemitteilung fasziniert. Aber Fels war ihr auch nahe bei der Begegnung in der Natur, beim Klettern im Gebirge oder beim Betrachten von Landschaftsformationen bei den vielen Studienreisen der 80er- und 90er-Jahre, etwa im Süden der USA. Deshalb lag es nahe, eine Retrospektive ganz dem Medium Stein zu widmen und sie konsequent „PETROspektive“zu nennen.
Uta Weik ist alles andere als eine Landschaftsmalerin im herkömmlichen Sinn. Es geht ihr nicht ums Abbilden des Gesehenen, sondern um das Sichtbarmachen von Atmosphäre und Veränderung der Natur, beispielsweise durch Wetterphänomene, Lichtverhältnisse und den Einfluss der Zeit.
Energie mit schwungvollem Pinsel ins Bild übertragen
Die der Natur innewohnende Energie wird mit breitem, schwungvollem Pinselduktus dynamisch ins Bild übertragen, häufig durch energische Pastellkreide-Linien zeichnerisch betont. Der Fels ist dabei nur Anstoß für die emotionsgeladene Malerei, die in der zunehmenden Abstraktion dem Betrachter viel Spielraum für eigene Interpretation und Empfindungen lässt. Im KuBa wird in nahezu chronologisch angelegtem Gang durch die Ausstellungsräume eine konsequente Entwicklung der Bildsprache Uta Weiks über mehr als 30 Jahre präsentiert. Der Bogen spannt sich von den frühen, sehr realistischen Felsenbildern der 80er-Jahre über die großformatigen, stark abstrahierten Bilder aus der Tobel-Serie hin zu immer stärker figürlich anmutenden Felsformationen. Die Kompositionen finden schließlich wieder zurück zum ursprünglichen Bildanlass: den Sklavenfiguren Michelangelos. Das letzte Bild der Reihe ist erst im September 2017 fertig gestellt worden.