Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wirtschaft wächst stärker als erwartet
BRÜSSEL (dpa) - Der finanzielle Spielraum für eine neue Regierung liegt bei über 30 Milliarden Euro. Mehr Jobs, steigende Einkommen und volle Auftragsbücher: Deutschland bleibt vor dem Regierungswechsel auf solidem Wachstumskurs. Die scheidende Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) präsentierte am Mittwoch in Berlin die Konjunkturprognose der noch amtierenden schwarz-roten Koalition und sagte eine brummende Wirtschaft voraus.
Nach Berechnungen des IfoInstituts stehen für Steuersenkungen und andere Ausgaben ab 2019 etwa 33 Milliarden Euro zur Verfügung. Der „stetige und breit angelegte Aufschwung“(Zypries) werde durch konsumfreudige Verbraucher und höhere Investitionen der Unternehmen gestützt. Für 2017
Air Berlin: Auch 100 000 Kurzstreckentickets verfallen
BERLIN (dpa) - Für den Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin wird heute eine Entscheidung erwartet. Als mögliche Käufer von Unternehmensteilen gelten die Lufthansa und Easyjet. Von gestrichenen Flügen des Unternehmens sind mehr als 200 000 AirBerlin-Kunden betroffen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Wegen der Stornierung aller Air-BerlinKurzstreckenflüge in Europa ab dem 28. Oktober verfallen die Tickets von rund 100 000 Kunden, sagte ein Konzernsprecher. Schon Ende September wurde bekannt, dass mehr als 100 000 LangstreckenTickets für nach dem 15. Oktober geplante Flüge ungültig wurden.
EU drängt auf europäische Sicherung für Sparguthaben
BRÜSSEL (dpa) - Angesichts drückender Kreditlasten in Europas Bankenbilanzen macht die EUKommission bei der vor allem in Deutschland unbeliebten Einführung einer europäischen Sicherung für Sparguthaben Druck. 2018 sollten sich die EU-Staaten und das Europaparlament darauf verständigen, forderte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Der Vorschlag von 2015 bleibe auf dem Tisch, hieß es, allerdings solle er nun stufenweise umgesetzt werden. In den vergangenen zwei Jahren gab es in den Verhandlungen kaum Fortschritte, vor allem wegen Widerstand aus Deutschland. Deutsche Geldinstitute fürchten, dass mit ihren Geldern Ausfälle in anderen Ländern mit anfälligeren Bankensektoren finanziert würden, etwa in Italien.
Volkswagen stellt Zulieferwerke neu auf
WOLFSBURG (dpa) - Der VW-Konzern bündelt seine hausinternen Zuliefer- und Komponentenwerke. Dazu schafft die Unternehmensgruppe eine markenübergreifende Sparte „Konzern Komponente“. Darin würden weltweit 56 Fabriken etwa für Getriebe, Motoren und Fahrwerkelemente mit 80 000 Beschäftigten zusammengefasst, teilte Volkswagen am Mittwoch mit. hat sie die Prognose von 1,5 auf 2,0 Prozent angehoben. 2018 soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Europas größter Volkswirtschaft um 1,9 Prozent zulegen, 2019 um 1,8 Prozent.
Dank des anziehenden Welthandels kann die deutsche Exportwirtschaft mit deutlichen Zuwächsen rechnen. Vom EU-Ausstieg Großbritanniens werde der Rest Europas eher profitieren. Erste Konzerne hätten ihre Europazentralen von der Insel nach Deutschland verlegt, sagte Zypries. LinkenFraktionsvize Klaus Ernst kritisierte, der Exportüberschuss sei weiter „viel zu hoch“. Damit verstärke Deutschland „die Verschuldung der Importüberschussländer“. Außerdem müsse die gute wirtschaftliche Lage zu „deutlich höheren Löhnen führen“.
EU will mit Quote Schub für E-Autos erreichen
BRÜSSEL (dpa) - Die EU plant einen Schub für Elektroautos und die dafür nötigen Batterien. Bei einem „Batteriegipfel“in Brüssel vereinbarte EU-Kommissar Maros Sefcovic mit dem deutschen WirtschaftsStaatssekretär Matthias Machnig und Vertretern anderer EU-Länder, bis Februar eine Strategie auszuarbeiten. Im November will Sefcovic Pläne für saubere Fahrzeuge vorlegen. Dazu zählt nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“auch eine Quote für Elektroautos. Demnach sollen 2030 mindestens 15 Prozent aller Neuwagen in Europa mit einem Elektromotor oder anderen emissionsfreien Antrieben ausgestattet sein.
BASF: Matratzen mit krebserregender Chemikalie
LUDWIGSHAFEN (dpa) - Nach der Auslieferung eines mit Dichlorbenzol belasteten BASF-Kunststoffprodukts für Autositze und Matratzen ist unklar, wie viel von dem verarbeiteten Produkt beim Endverbraucher angekommen sei, sagte der Geschäftsführer des Fachverbandes Schaumkunststoffe und Polyurethane, Klaus Junginger. Dichlorbenzol kann Haut, Atemwege und Augen reizen und steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Der Chemiekonzern hat zwischen dem 25. August und dem 29. September 7500 Tonnen des Kunststoffgrundprodukts Toluoldiisocyanat (TDI) hergestellt, die eine erhöhte Konzentration an Dichlorbenzol aufwiesen. Ein Kunde des Chemieunternehmens hatte auf die erhöhte Dichlorbenzol-Belastung aufmerksam gemacht.