Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Im November können die Möbelpacker anrücken
Dritter Bauabschnitt der Wiggenhauser Solarstadt ist fertiggestellt – Stiftung Liebenau unterstützt mit sozialem Konzept
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Im dritten Bauabschnitt der Solarstadt Wiggenhausen errichtet die Zeppelin-Wohlfahrt GmbH 58 sowohl geförderte als auch frei finanzierte Mietwohnungen, welche ab November bezogen werden. In einem sozialen Konzept begleitet die Stiftung Liebenau Menschen mit Assistenzbedarf in drei Wohnungen der Zeppelin-Wohlfahrt.
„Mietpreisgünstige Wohnungen schaffen Lebensräume für viele. Unser Ziel ist hierbei, eine gute Wohnqualität zu bieten und Monostrukturen zu vermeiden,“sagt Jörg Bischof, Geschäftsführer der Zeppelin-Wohlfahrt GmbH in der Pressemitteilung der Stiftung Liebenau. Die ambulanten Dienste der Stiftung Liebenau begleiten unter anderem viele Menschen, die mit Assistenz in ihren eigenen Wohnungen leben können. Um diese Menschen in die Wohnanlage und das neue Quartier einzubeziehen, werden drei Wohnungen für insgesamt elf Menschen mit Assistenzbedarf zur Verfügung gestellt. In diesen Wohnungen sollen neue ambulante Begleitkonzepte angewendet werden, um Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf und jungen Menschen das Leben in einer eigenen Wohnung beziehungsweise in einer Wohngemeinschaft zu ermöglichen. Dabei richtet sich der Fokus der Begleitung neben der individuellen Assistenz vor allem auf die Teilhabe im Quartier. Die barrierefreien Wohnungen verbinden ein gemeinschaftliches Zusammenleben mit genügend individuellem Freiraum für die Privatsphäre und wurden für die Zielgruppe konzipiert. So steht beispielsweise in zwei Wohnungen allen Personen ein eigenes Bad zur Verfügung. Auch junge Menschen, die bisher noch bei ihren Eltern leben oder in einem stationären Angebot untergebracht sind, sollen hier für ein eigenständiges Wohnen vorbereitet und geschult werden.
In Abstimmung mit der Stadt Friedrichshafen werden auch positive infrastrukturelle Impulse für das Gesamtquartier geschaffen. So dient ein begrünter Quartiersplatz im Zentrum der Gebäude zur Erholung und Entspannung. Er soll aber auch mit dem anschließenden Café als Begegnungsort für die Bürger fungieren. Ein Gemeinschaftsraum kann von den Bewohnern für private Veranstaltungen sowie für gemeinsame Aktionen und Projekte genutzt werden. So könnten nach und nach auch Menschen der benachbarten Wohnanlagen dort zusammenfinden und gemeinsam das Leben im Quartier gestalten. Die Besonderheit des Quartiers kommt durch die Vielfalt der Einwohner zustande. Durch die von der Stiftung Liebenau begleiteten Menschen mit Assistenzbedarf erhält das Quartier zusätzlich eine inklusive Ausrichtung.
„Jürgen Schübel, Leiter der Ambulanten Dienste im Bodenseekreis der Stiftung Liebenau, ist begeistert von dem Konzept und freut sich über das Interesse, das an den bereitgestellten Wohnungen herrscht. „In zwei der drei Wohnungen können wir direkt ab Dezember loslegen“, so Schübel.