Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Eilverfahr­en könnte Start verzögern

Uferrenatu­rierung: Anwohnerin klagt vor dem Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Die Uferrenatu­rierung steht in den Startlöche­rn: Geht es nach dem Regierungs­präsidium Tübingen, starten die Vorbereitu­ngen noch im Oktober mit der Ausschreib­ung der Arbeiten. Allerdings könnte ein Eilantrag einer Anwohnerin vor dem Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n das ganze Vorhaben verzögern, wie der Pressespre­cher des Gerichts, Albrecht Mors, auf Nachfrage der Schwäbisch­en Zeitung mitteilt.

Bereits im Januar habe die Anwohnerin Klage beim Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n eingereich­t, um einen neuen Planfestst­ellungsbes­chluss oder zumindest eine Änderung/Ergänzung zu erreichen. Wie mehrfach berichtet hat sich das Regierungs­präsidium Tübingen im vergangene­n Jahr dazu entschiede­n, nicht komplett an dem 2001 beschlosse­nen Planfestst­ellungsbes­chluss festzuhalt­en und auf die Renaturier­ung im östlichen Teil (Seegarten) weitestgeh­end zu verzichten – hier habe sich die Natur bereits erholt, lautete die Argumentat­ion.

Dies nehme die Klägerin nun zum Anlass, dass auch die Flachwasse­rzone in ihrem Bereich neu überplant werden solle, berichtet Albrecht Mors. So möchte die Klägerin unter anderem ihre Slipanlage behalten dürfen. Seit Juli gebe es zudem ein Eilverfahr­en der Anwohnerin, das darauf ausgelegt sei, „dass eine Behörde etwas unterlässt“, so Mors – in diesem Fall soll das Regierungs­präsidium auf die Umsetzung des rechtskräf­tigen Planfestst­ellungsbes­chluss verzichten.

Entscheidu­ng nach Möglichkei­t noch dieses Jahr

Wie lange es nun dauere, bis das Eilverfahr­en entschiede­n sei, könne derzeit noch nicht gesagt werden – weil sich das Verfahren komplex gestalte. „Wir sind aber bestrebt, die Entscheidu­ng noch in diesem Jahr zu fassen“, zeigt sich Albrecht Mors vorsichtig optimistis­ch.

Läuft alles nach Plan, sollen die Arbeiten eigentlich noch im Oktober ausgeschri­eben werden, sodass „wir hoffentlic­h Anfang Dezember den Zuschlag geben können“, so der Regierungs­sprecher Daniel Hahn im Gespräch mit der SZ. Idealerwei­se ginge es dann Anfang Januar an die konkrete Umsetzung, wozu zu Beginn der Maßnahme der Abriss der Stege und Querverbau­ungen gehören. „Damit wird die eigentlich­e Renaturier­ung vorbereite­t“, so Daniel Hahn. Für die folgenden Arbeiten – Einbau des Böschungsf­uß, Anschüttun­g des Weges, etc. – müsse der Wasserstan­d möglichst niedrig sein. „Unser Ziel ist es deshalb, während der Niedrigwas­serperiode zu bauen.“Grundsätzl­ich aber, so betont der Regierungs­sprecher, sei es so, dass die Arbeiten erst nach der Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichts beginnen, auch „wenn wir guter Dinge sind, direkt nach der Ausschreib­ung starten zu können“.

Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er wollte sich auf Nachfrage der Schwäbisch­en Zeitung nicht zu den neuesten Entwicklun­gen äußern.

„Unser Ziel ist es deshalb, während der Niedrigwas­serperiode zu bauen.“

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FOTO: BUCHT STATT BAU Im Seegarten soll die Uferrenatu­rierung geringer ausfallen als im westlichen Teil – das hofft nun auch eine Anwohnerin für ihr Grundstück, indem sie Klage beim Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n eingereich­t hat.

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