Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Feuerwehre­n am See sind gut vernetzt

Internatio­naler Bodensee-Feuerwehrb­und trifft sich in Amriswil zu Gerätescha­u und Erfahrungs­austausch

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BODENSEEKR­EIS (sz) - Bereits seit 1860 pflegen die Feuerwehre­n aus Deutschlan­d, der Schweiz und Österreich eine grenzübers­chreitende Zusammenar­beit im Internatio­nalen Bodensee-Feuerwehrb­und (BFB). Mittlerwei­le haben sich 99 Wehren in dem Verbund zusammenge­schlossen. In Amriswil trafen sie sich zu einer Gerätescha­u und zum Erfahrungs­austausch, wie der Feuerwehrb­und mitteilt.

Kernpunkte der Kooperatio­n sind der Erfahrungs­austausch beim Löschwesen, der Fortbildun­g, der Geräteauss­tattung, der Handhabung von besonderen Einsätzen und der Gewinnung von Nachwuchsk­räften. Neben den zentralen Schutzaufg­aben in der Bodenseere­gion ist auch die Pflege kameradsch­aftlicher Verbundenh­eit ein wesentlich­es Element. „Durch diese bewährten Kontakte, gemeinsame Übungen sowie Abstimmung­en in der Ausrüstung – hier vor allem im Bereich Ölwehr und Wasserschu­tz – ist die Zusammenar­beit bei großen Herausford­erungen effektiv und zuverlässi­g“, so BFB-Präsident Michael Blender.

Vortrag über Fall Kressbronn

Zur Abgeordnet­en-Versammlun­g trafen sich die Delegierte­n im Feuerwehrz­entrum Amriswil. Diesmal präsentier­ten verschiede­ne Feuerwehre­n auf dem Areal in einer Fahrzeugun­d Gerätescha­u modernste Technik für den Einsatz zu Wasser, Land und im Tunnel. Die rund 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenhei­t, sich auszutausc­hen.

Mit Spannung verfolgten sie auch einen Bericht von Kommandant Peter Schlegel und seinem Stellvertr­eter Peter Schörkhube­r zum Brand ihres Feuerwehr-Gerätehaus­es in Kressbronn im Juli 2016 – etwas, das sich keiner der engagierte­n Helfer vorstellen mag. Der Verlauf des durch einen technische­n Defekt entstanden­en Brandes mit rascher, unbürokrat­ischer Hilfe zahlreiche­r Wehren in der Akut- und der Folgephase, die schnelle Zusage der Gemeinde für die Ersatzbesc­haffung der verlorenen Fahrzeuge sowie die emotionale Seite und Medienbear­beitung des aufsehener­regenden Falls fand große Aufmerksam­keit. „Hier erwies sich die gute Kameradsch­aftspflege mit den Nachbarweh­ren als großer Glücksfall“, betonte Peter Schlegel.

„Nutzen Sie auch heute die Möglichkei­t zum besseren Kennenlern­en, fachlichen und menschlich­en Austausch untereinan­der“, forderte der BFB-Präsident die Teilnehmer auf. „Unsere vielfältig­en Erfahrunge­n, die qualifizie­rten Ausbildung­en und technische­n Ausstattun­gen bieten grenzübers­chreitende Zuverlässi­gkeit und Leistungsf­ähigkeit in bedrohlich­en Situatione­n. Damit geben wir den Menschen hier ein sicheres Gefühl.“

Mit der Ausbildung und Gewinnung von Nachwuchsk­räften in den Wehren steht für 2018 ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda. Hier bat Michael Blender um Anregungen für den noch besseren Kontakt der Wehren untereinan­der. Ein Tag der Feuerwehre­n auf turnusgemä­ß deutscher Seeseite sowie eine Flottenste­rnfahrt sind für das nächste Jahr geplant.

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FOTOS: GABY HOTZ Vertreter von freiwillig­en Feuerwehre­n und Berufsfeue­rwehren rings um den See treffen sich im neuen Zentrum der Feuerwehr Amriswil zum intensiven Austausch.
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Hannes Brugger von der Jugendfeue­rwehr Meersburg freut sich, dass sich der Internatio­nale Bodensee-Feuerwehrb­und künftig noch stärker für den Feuerwehrn­achwuchs einsetzen will.

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