Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Eine beschwingte Hommage an die Frauen
Männerchor Kau singt Konzert in der Musikschule
TETTNANG - Am Sonntag hat der Männerchor Kau zum Konzert geladen, tags zuvor hat die Schwäbische Zeitung den Männerchor bei seiner Generalprobe im Pavillon der Musikschule besucht. „Männer mag man eben... Frauen sind anders!“– Zwei Liedzeilen, die als Motto überm Konzert standen, ließen ein Konzert mit Wohlfühl-und Schmunzelfaktor erwarten.
Reine Männerchöre sind heutzutage leider eine Rarität, doch in Kau gibt es ihn mit 19 Aktiven und Chorleiterin Gisela Scharnagel hat bereits vier neue Sänger dazugewonnen. „Mit unglaublich viel Spaß sind sie dabei und stolz darauf, dass es sie noch gibt“, sagt sie. Die ausgebildete Opernsängerin, die aus persönlichen Gründen ihre Gesangskarriere aufgab (die Schwäbische Zeitung berichtete), hat den Chor vor zwei Jahren übernommen. Sie bringt Schwung in die Szene, weiß die Männer zu packen, reißt sie mit: „Mit Feuereifer singen sie, wollen umsetzen, was ich von ihnen verlange.“Das Ergebnis ist jetzt schon vielversprechend, man darf wirklich gespannt sein, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
Kau hat keine eigene Blasmusik, eine Chance für den Männerchor, der seine festen Termine hat: Auftritte in der Pfingstweid, für die Gefallenen, an Heiligabend, beim Hopfenfest und natürlich das Jahreskonzert – letztes Jahr ein Weihnachtskonzert und dieses Jahr was Weltliches, eine „Huldigung an die Frauen“.
Mit dem Kanon „Sing a song“ziehen sie ein, gruppieren sich um die Chorleiterin am Klavier: „Perfekt, Jungs“, lobt sie. Mit einem stimmungsvollen „Abendlied“wünschen sie einen guten Abend und Schlag auf Schlag folgen nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Markus Marschall die nächsten Lieder. Humorvoll lautmalend ist der Abstecher zum Kuckuck. „Im nächsten Lied verraten wir, was wir denken, wenn wir im Wirtshaus sitzen“, sagt Moderator Bertram Schweser und schon singen sie davon, wie sie bei allem, was geschieht, natürlich immer an die Frau zu Hause denken. Bei Männern, die auf dem Land leben, darf auch das Lob auf die Mädchen vom Land nicht fehlen. Es ist schön, wieder einmal deutsche Lieder zu hören. Selbst die „Fischerin vom Bodensee“kommt dran und kann bestehen. Nach der Pause widmen sich die Männer den grundsätzlichen Eigenschaften von Mann und Frau. Vergnügt hört man wieder einmal Bill Ramseys Schlager von der Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe. Als Verschnaufpause für die Sänger hat Gisela Scharnagel zur Freude der Zuhörer „La rose“und „La vie en rose“eingestreut, die sie selbst, von ihrem Mann an der Gitarre begleitet, singt.
Die Männer stellen ihr Licht noch unter den Scheffel, doch der Klang, die Vierstimmigkeit, das Piano-Singen lassen aufhorchen. Hier hat ein Chor, der einfach gerne singt, jemanden gefunden, der sie profimäßig coachen kann, wie man heute auf Neudeutsch sagt, und blickt hoffnungsfroh in die Zukunft.