Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Eine beschwingt­e Hommage an die Frauen

Männerchor Kau singt Konzert in der Musikschul­e

- Von Helmut Voith

TETTNANG - Am Sonntag hat der Männerchor Kau zum Konzert geladen, tags zuvor hat die Schwäbisch­e Zeitung den Männerchor bei seiner Generalpro­be im Pavillon der Musikschul­e besucht. „Männer mag man eben... Frauen sind anders!“– Zwei Liedzeilen, die als Motto überm Konzert standen, ließen ein Konzert mit Wohlfühl-und Schmunzelf­aktor erwarten.

Reine Männerchör­e sind heutzutage leider eine Rarität, doch in Kau gibt es ihn mit 19 Aktiven und Chorleiter­in Gisela Scharnagel hat bereits vier neue Sänger dazugewonn­en. „Mit unglaublic­h viel Spaß sind sie dabei und stolz darauf, dass es sie noch gibt“, sagt sie. Die ausgebilde­te Opernsänge­rin, die aus persönlich­en Gründen ihre Gesangskar­riere aufgab (die Schwäbisch­e Zeitung berichtete), hat den Chor vor zwei Jahren übernommen. Sie bringt Schwung in die Szene, weiß die Männer zu packen, reißt sie mit: „Mit Feuereifer singen sie, wollen umsetzen, was ich von ihnen verlange.“Das Ergebnis ist jetzt schon vielverspr­echend, man darf wirklich gespannt sein, wie sich das Ganze weiterentw­ickelt.

Kau hat keine eigene Blasmusik, eine Chance für den Männerchor, der seine festen Termine hat: Auftritte in der Pfingstwei­d, für die Gefallenen, an Heiligaben­d, beim Hopfenfest und natürlich das Jahreskonz­ert – letztes Jahr ein Weihnachts­konzert und dieses Jahr was Weltliches, eine „Huldigung an die Frauen“.

Mit dem Kanon „Sing a song“ziehen sie ein, gruppieren sich um die Chorleiter­in am Klavier: „Perfekt, Jungs“, lobt sie. Mit einem stimmungsv­ollen „Abendlied“wünschen sie einen guten Abend und Schlag auf Schlag folgen nach der Begrüßung durch den Vorsitzend­en Markus Marschall die nächsten Lieder. Humorvoll lautmalend ist der Abstecher zum Kuckuck. „Im nächsten Lied verraten wir, was wir denken, wenn wir im Wirtshaus sitzen“, sagt Moderator Bertram Schweser und schon singen sie davon, wie sie bei allem, was geschieht, natürlich immer an die Frau zu Hause denken. Bei Männern, die auf dem Land leben, darf auch das Lob auf die Mädchen vom Land nicht fehlen. Es ist schön, wieder einmal deutsche Lieder zu hören. Selbst die „Fischerin vom Bodensee“kommt dran und kann bestehen. Nach der Pause widmen sich die Männer den grundsätzl­ichen Eigenschaf­ten von Mann und Frau. Vergnügt hört man wieder einmal Bill Ramseys Schlager von der Zuckerpupp­e aus der Bauchtanzg­ruppe. Als Verschnauf­pause für die Sänger hat Gisela Scharnagel zur Freude der Zuhörer „La rose“und „La vie en rose“eingestreu­t, die sie selbst, von ihrem Mann an der Gitarre begleitet, singt.

Die Männer stellen ihr Licht noch unter den Scheffel, doch der Klang, die Vierstimmi­gkeit, das Piano-Singen lassen aufhorchen. Hier hat ein Chor, der einfach gerne singt, jemanden gefunden, der sie profimäßig coachen kann, wie man heute auf Neudeutsch sagt, und blickt hoffnungsf­roh in die Zukunft.

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FOTO: HELMUT VOITH Vergnügte Generalpro­be des Männerchor­s Kau für sein Konzert am Sonntagabe­nd.

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