Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Berlin erlebt eine bittere Niederlage
Die erste große Überraschung in der noch jungen Saison der Volleyball-Bundesliga 2017/18 der Männer ist perfekt: Gleich am ersten Spieltag unterlag der Deutsche Meister, die Berlin Recycling Volleys, glatt mit 0:3 bei den Powervolleys Düren. Optimal aus den Starlöchern kamen dagegen die United Volleys bei 3:0 in Bühl, wobei das Interesse aber fast mehr den beiden Japanern Otake (United) und Yanagida (Bühl) galt. Die Partie des TV Rottenburg gegen die Netzhoppers ging über die traditionellen fünf Sätze – diesmal mit dem besseren Ende für die Brandenburger. Die Bergischen Volleys unterlagen zum Saisonstart mit 0:3 (23:25, 16:26, 17:25) gegen die SVG Lüneburg.
Einen satten Fehlstart legten die ● Volleys aus Berlin hin: Nach dem 1:3 gegen die Häfler im Supercup setzte es zum Saisonauftakt beim Angstgegner in Düren mit 0:3 (21, 22, 21) gleich die nächste Niederlage. Die gute Nachricht für die Berliner Fans: Viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, schon am Mittwoch gibt es die Chance, im Heimspiel gegen den TSV Herrsching die ersten drei Punkte einzufahren. Und danach hat der Meister zwei weitere Heimspiele in der Liga vor der Brust. Berlins Manager Kaweh Niroomand dürfte es allerdings nicht gefallen haben, wie sich die Mannschaft im Rheinland präsentierte. Wacklig in der Annahme, phasenweisen lethargisch und ohne Biss – da dürfte in den nächsten Wochen auch der neue BRV-Coach
Luke Reynolds gefordert sein. Die Gastgeber führten schnell (11:6), Libero Blair Bann überragte in der Annahme und Routinier Stijn D’Hulst verteilte die Bälle geschickt. Reynolds korrigierte früh, brachte Marshall für White in der Annahme und später auch van Haarlem für Kühner auf der Zuspielposition. Doch ohne Erfolg: Die Schützlinge des neuen Dürener Trainers Stefan Falter legten mit 2:0-Sätzen vor, ein Ass von Sauss stellte die Vorzeichen auf Sieg. Auch die BRV-Leistungsträger Kromm (8 Punkte, 26 Prozent im Angriff) und Carroll (13 Punkte, 37 Prozent) kamen nicht auf ihre gewohnte Quote. Insbesondere die langen Rallyes entschieden die Hausherren für sich.
Michael Warm war die Erleichterung ● nach dem klaren 3:0 (19, 19, 14)Sieg in Bühl anzumerken. Zumal der United-Trainer mit Kapitän Sebastian Schwarz und Vize-Europameister Tobias Krick verletzungsbedingt gleich zwei Leistungsträger ersetzen musste. „Wir sind sehr glücklich über diesen Erfolg. Die Anspannung war doch ziemlich groß.“Dafür zeigte United-Zuspieler Patrick Steuerwald, Nachfolger des Ex-Häflers Jan Zimmermann, zum Einstand gleich eine starke Partie. In jedem Satz erspielten sich die Gäste zur Satzmitte hin einen deutlichen Vorsprung – daran konnte auch TVB-Zugang Masahiro Yanagida auch unter der Augen zahlreicher japanischer Journalisten nichts ändern. Speziell mit dem Aufschlag zog Rhein/Main den Gastgebern den Zahn, hier zeichneten sich vor allem Aciobanitei und Williams aus. Kurz vor Schluss kam auch noch
Issei Otake zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz: Mit dem Punkt zum 23:12 trug sich der Japaner gleich in die Statistik ein.
Keinen Einstand nach Maß feierte ● der Ex-Häfler Außenangreifer und Publikumsliebling Idi Martins als Kapitän des TV Rottenburg. Nach einem Wechselbad der Gefühle, nach 0:2-Satzrückstand und 2:2-Satzausgleich, musste die Gastgeber den Netzhoppers gratulieren. „Wir brechen zwischendurch noch zu stark ein und sind noch nicht ganz da, wo wir eigentlich sein wollten“, sagte TVR-Trainer Hans Peter MüllerAngstenberger.