Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tiger Woods legt wieder los
Die Golf-Ikone trainiert wieder, sein Comeback ist aber noch fern
LOS ANGELES (SID) - Neun Sekunden, ein Schwung – schon hat Tiger Woods die Golf-Welt mal wieder in Aufruhr versetzt. Der Superstar – rotes Shirt, schwarze Shorts – drischt in einem kurzen Video den Ball dabei fast wie zu Glanzzeiten explosiv mit dem Driver auf das Fairway. Der vielsagende Titel des Videos: „Ich mache Fortschritte.“
Kein Wunder, dass in den sozialen Netzwerken schon wieder heftig über das Comeback des 14-maligen MajorSiegers diskutiert wird. Die Rückkehr des 41-Jährigen wird herbeigesehnt, denn Golf, das ist nunmal noch immer hauptsächlich Tiger Woods. Auch wenn er schon seit Monaten von der Bildfläche verschwunden ist.
„Über ein Comeback haben wir noch gar nicht gesprochen“, teilte Woods' Manager Mark Steinberg mit. Sein Schützling habe von den Ärzten lediglich „einen sehr netten Bericht“und damit die Erlaubnis erhalten, „wieder so viel zu machen, wie er muss“. Und das ist jede Menge. Um erneute Beschwerden am geplagten Rücken zu vermeiden, werde Woods den Weg zurück aber „sehr, sehr langsam“bestreiten. „Er will es diesmal richtig machen“, sagte Steinberg.
Den Versuch zurückzukehren hatte Woods schließlich nicht erst einmal unternommen, zuletzt spielte der ehemals beste Golfer des Planeten Anfang Februar unter Wettkampfbedingungen. Das war in Dubai, nach einer katastrophalen Auftaktrunde stieg Woods aus – weil der Rücken zu sehr zwickte.
Fans und Mitstreiter weltweit wünschen dem Star der Szene bei seiner aktuellen Bemühung nun mehr Erfolg, fast jeder bestätigt, dass dem Golfsport ohne Woods etwas Essenzielles fehle. Zweifel sind allerdings nicht zuletzt wegen einer vierten Rückenoperation im April dieses Jahres ebenfalls zu vernehmen. „Ich glaube, Tiger Woods wird als Golfer nie mehr dahin kommen, wo er mal war. Er ist zu lange von seinem damaligen Niveau weg gewesen“, sagte etwa Deutschlands Golf-Ikone Bernhard Langer. Woods, der sich am 25. Oktober für eine Autofahrt unter Medikamenteneinfluss vor Gericht verantworten muss, ist in der Weltrangliste mittlerweile auf Rang 1164 abgestürzt.