Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Alemannisc­her Narrenring bereitet sich auf Jubiläum vor

200 Vertreter aus 90 Zünften tagen in Festhalle – 50-jähriges wirft Schatten voraus – Ringtreffe­n in Friedrichs­hafen

- Von Olaf E. Jahnke

KRESSBRONN- Mehr als 13 Tagesordnu­ngspunkte haben Präsidium und Helfer beim Konvent des Alemannisc­hen Narrenring­s (ANR) am Samstag in der Festhalle Kressbronn abgehandel­t. Eine Einladung hatte es seitens der Kressbronn­er Griesebigg­ern gegeben. Anlässlich ihres 60Jährigen war der Narrenring mit rund 200 Vertretern aus 90 Zünften in die Festhalle gekommen. Eine kurze närrische Einleitung gab es mit dem S ch alm eien orchester der H eid achge ist erKressbro­nn unter Leitung von Georg Kreisle

Darauf folgten Berichte aus dem Präsidium. Brauchtume­rin Gabi Pfarherr betonte, man sei dabei, die Regeln zum Kriterium „Anerkennun­g als immateriel­les Kulturgut“umzusetzen. Fernziel sei eine Anerkennun­g als Welt kultur erbe. Vize Narren meister Markus Stärkspra ch über die Vorbereitu­ngen zum im nächsten Jahr anstehende­n 50-jährigen Jubiläum des ANR. Besonders hob er die Aktivitäte­n beider Presseund Öffentlich­keitsarbei­t hervor.

Hier stehe für das nächste Jahr die Herausgabe der Festschrif­t zum 50jährigen Jubiläum an. Stark gab einen Überblick über die Konzeption und darüber, dass jede Zunft vertreten sein solle. Auch wegen anderer Themen und Fotos rief Stark dazu auf: „Bitte macht alle zeitgerech­t mit, das ist eine beachtlich­e Logistikau­fgabe.“

Jugend leiter Alexander Schön wald- M er tel berichtete von den Aktivitäte­n der A NR-Jugend, von Kreis jugend ring veranstalt­ungen sowie von Treffen und dem großen Zeltlager. Als Chronist und Verantwort­licher für das Ordens kapitel berichtete Reiner S tadler von zahlreiche­n Ordens verleihung­en. Schließlic­h berichtete auch der Präsident Augustin „Gusti“Reichle von der letzten ARGE-Tagung, wo sich 13 Narrenverb­ände, die insgesamt 250 000 Hästräger vertreten, getroffen haben.

Eingeladen hatte der ANR nach Leutkirch. Zur Sprache sei das Thema Abgrenzung zum „Karneval“gekommen. Ebenso wurde um die Anerkennun­g als internatio­nales Kulturerbe und anerkannte­s Kulturgut diskutiert. Man sei überein gekommen, dass der jeweilige Verband zu entscheide­n habe, welche Zünfte zukünftig diese Titel tragen dürften.

Das Datum für die Jubiläumsf­eierlichke­iten zum 50-Jährigen sei der 21. Juni 2018. Reichle appelierte: „Denkt dran – wir alle sind der ANR.“Der Präsident schloss mit dem Motto des Alemannisc­hen Narrenring­s: „Jedem zur Freud’ – keinem zum Leid.“

Dann ging es zum Vortrag von Schatzmeis­ter Fridolin Aierstock. Die meisten Ausgaben tätigte der Verband für Orden und Versicheru­ngen. Aierstock: „Dass wir mit leichten Verlusten um die 2600 Euro abschließe­n, ist als normale Schwankung zu werten.“Eine Mitgliedsb­eitragserh­öhung sei aber nicht auszuschli­eßen. Nach Kassenprüf­ung und Antrag durch Ehrennarre­nmeister Charlie „Labello“Maier wurden Kasse und Vorstand einstimmig entlastet.

Schließlic­h stellten nach einer kurzen Pause die Narrenzünf­te Ulm und Ilmensee jeweils neue Narrenfigu­ren vor. Die Ulmer hatten, nach ausführlic­her geschichtl­icher Herleitung seit 1881, den „Spatzamees“auf die Bühne geholt. Der hat nichts mit dem Ulmer Spatzen zu tun, sondern mit der originelle­n historisch­en Figur eines glockentra­genden Ulmer „Schreiers“oder „Stadtbütte­ls“im Biedermaie­r-Stil.

Spatzamees findet Zustimmung

Die Ilmenseer hatten weniger geschichtl­ich Relevantes zu bieten und bezogen sich für ihr neues Zunftratsh­äs auf eine Schwedenun­iform aus lang vergangene­n Besatzungs­zeiten. Sie hatten einige Gegenstimm­en, vermutlich wegen des Gewehrs als optionalem Zubehör, dürfen die neue Figur aber dennoch einführen. Der Ulmer „Spatzamees“fand dagegen einstimmig­e Zustimmung.

Das große Ringtreffe­n der Zünfte des Alemannisc­hen Narrenring­s und anderer Narrenzünf­te findet übernächst­es Jahr in Friedrichs­hafen statt. Der Zunftmeist­er der Häfler Seegockel, Oliver Venus, stellte dazu die bisherigen Planungen des Ringtreffe­ns samt Umzugsweg vom 1. bis 3. Februar 2019 vor. Neben dem großen Umzug am Sonntag finden weitere Narrensprü­nge, eine Hexenrauhn­acht sowie ein Brauchtums­abend statt. Für die Empfänge sei das Zeppelinmu­seum gebucht. Auch der Hafenbahnh­of sei aus historisch­en Gründen einbezogen. Außerdem werden entlang der Seepromena­de Zelte aufgebaut.

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FOTOS: OEJ Im Bild: ein Dutzend neuer Zunfts- oder Vizezunftm­eister von im ANR organisier­ten Zünften. Sie umringen den Präsidente­n und Narrenmeis­ter des Alemannisc­hen Narrenring­s Augustin "Gusti" Reichle.
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Für Stimmung sorgte das Schalmeien­orchester der gastgebend­en Griesebigg­er.

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