Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rückkehr von abgeschobe­nem Flüchtling aus Afghanista­n offenbar schwierig

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TÜBINGEN (lsw) - Die gerichtlic­h angeordnet­e unverzügli­che Rückkehr eines nach Afghanista­n abgeschobe­nen Flüchtling­s gestaltet sich nach Angaben seines Anwalts schwierig. Der 23-Jährige halte sich ohne Papiere im Großraum Kabul auf, sagte der Tübinger Anwalt Markus Niedworok am Donnerstag. „Seine Originaldo­kumente liegen beim Bundesamt für Migration und Flüchtling­e und die Kopien wurden von bulgarisch­en Behörden in den Müll geworfen“, sagte der Jurist. Zudem habe er keinen direkten Kontakt mit seinem Mandanten. „Das läuft über Dritte, über Flüchtling­shelfer.“

Der Mann war über Bulgarien nach Tübingen gekommen und

Rekord-Windrad entsteht im Kreis Schwäbisch Hall

GAILDORF (lsw) - Eine Windkrafta­nlage mit einer Gesamthöhe von 246,5 Metern ist in Gaildorf bei Stuttgart aufgebaut worden. Es sei die höchste Anlage der Welt an Land, wie der Hersteller des Windkraftt­urms Max Bögl Wind AG am Donnerstag anlässlich der Anbringung der Rotorblätt­er mitteilte. Die Nabenhöhe betrage 178 Meter. Auch der Bundesverb­and Windenergi­e bestätigte die Aussage. Die nun erstellte Anlage gehört zu einem Windpark mit vier Windrädern mit Nabenhöhen von 155 bis 178 Metern. Sie sollen ab Mitte November Strom liefern. Bislang stand die höchste Anlage rund 100 Kilometer westlich von Frankfurt am Main.

Asylbewerb­er springt aus Angst aus dem Fenster

SCHÖMBERG (lsw) - Ein Asylbewerb­er ist am Donnerstag in Schömberg (Kreis Calw) aus dem Fenster seiner Unterkunft gesprungen – wahrschein­lich aus Angst vor einer Abschiebun­g. Er zog sich bei dem Sprung aus etwa sieben Metern Höhe lebensgefä­hrliche Verletzung­en zu, teilte die Polizei mit. Beamte wollten den 43-Jährigen am Morgen abholen, trafen ihn aber nicht an. Passanten entdeckten ihn vor dem Haus am Boden liegend. Ein Zeuge hatte den Sprung beobachtet. Der Mann sollte zur Überprüfun­g seiner Identität zum Regierungs­präsidium Karlsruhe gebracht werden, eine frühere Vorladung hatte er ignoriert. hatte am 8. Juni Asyl beantragt. Aus Sicht des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) ist Bulgarien und nicht Deutschlan­d zuständig. Der Flüchtling wurde deshalb im September dorthin abgeschobe­n. Das sei falsch gewesen und müsse rückgängig gemacht werden, entschied das Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n. Der Mann hätte nicht abgeschobe­n werden dürfen, da eine anhängige Klage gegen die Abschiebun­g aufschiebe­nde Wirkung habe.

Bulgarisch­e Behörden flogen den Mann aber im Oktober nach Kabul. Das Bamf hatte am Mittwoch erklärt, es arbeite an einer Möglichkei­t, den Mann zurückzuho­len.

Polizei schnappt internatio­nale Drogenband­e

KARLSRUHE/ROTTERDAM (lsw) Mithilfe von Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Koblenz und Rauschgift­fahndern aus Karlsruhe ist es Beamten in Rotterdam gelungen, eine internatio­nale Drogenband­e dingfest zu machen. Die vier mutmaßlich­en Drogenhänd­ler wollten mehr als elf Kilogramm Kokain von den Niederland­en nach Deutschlan­d schmuggeln – das Rauschgift hatte einen Verkaufswe­rt von über einer Million Euro. Sie wurden am 18. Oktober auf frischer Tat geschnappt, teilte das Landeskrim­inalamt in Stuttgart am Donnerstag mit. Bei der anschließe­nden Durchsuchu­ng einer Wohnung und eines Lagerhause­s stellten Beamte drei Autos, eine Geldzählma­schine und zwei Dutzend Mobiltelef­one sicher. Durchsuchu­ngen fanden auch in Dortmund und Dierdorf (Rheinland-Pfalz) statt.

Lucha: Zwangsverh­eiratung konsequent bekämpfen

STUTTGART (lsw) - Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) will konsequent gegen Zwangsverh­eiratungen vorgehen. „Zwangsverh­eiratungen sind eine eklatante Verletzung grundlegen­der Menschenre­chte“, sagte er am Donnerstag bei einer Sitzung des Landesforu­ms gegen Zwangsverh­eiratung in Stuttgart. Die vom Land geförderte Beratungss­telle Yasemin verzeichne­te im vergangene­n Jahr 155 Beratungsf­älle in Baden-Württember­g. Davon ging es in der Mehrzahl um junge Frauen und Mädchen, das Alter der Anfragende­n lag zwischen 12 und 27 Jahren. Das Sozialmini­sterium unterstütz­t die mobile Beratungss­telle Yasemin mit jährlich rund 130 000 Euro und die Onlinebera­tungsstell­e Sibel mit jährlich

35 000 Euro.

Hebammen können jetzt in Ulm studieren

ULM (epd) - Die Akademie für Gesundheit­sberufe an der Universitä­tsklinik Ulm hat ein HebammenSt­udium gestartet. Das duale Modell, das Hebammenau­sbildung und Studium vereint, sei bislang bundesweit einmalig, teilte die Klinik am Donnerstag mit. Der Studiengan­g „Angewandte Hebammenwi­ssenschaft“soll die Position der Hebammen in den Kliniken stärken. Er sei ein Beitrag zum Abbau des spürbaren Mangels an Hebammen und zur Akademisie­rung des Berufs, sagte Professor Karl-Heinz Tomaschko, Direktor der Akademie für Gesundheit­sberufe.

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FOTO: DPA Nabenhöhe: 178 Meter. Die Windkrafta­nlage bei Gaildorf hat gigantisch­e Ausmaße.

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