Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Räte stimmen Mieterhöhung zu
Kaltmiete von gemeindeeigenen Wohnungen steigt zum 1. April 2018 im Durchschnitt um sechs Prozent
KRESSBRONN - Die Mieten für die gemeindeeigenen Wohnungen erhöhen sich zum 1. April kommenden Jahres. Das hat der Gemeinderat am Mittwochabend einstimmig beschlossen. Demnach steigen die Kaltmieten im Durchschnitt um rund sechs Prozent – wie schon bei der vergangenen Mieterhöhung, die seinerzeit zum 1. April 2015 beschlossen wurde. Dabei werden besonders günstige Einheiten etwas stärker angehoben, dafür die etwas teureren Wohnungen weniger oder gar nicht.
„Wir wollen hiermit die Kosten decken, den öffentlichen Zweck erfüllen, aber nicht das mitnehmen, was der Markt hergeben würde“, fasste der Kämmerer Matthias Käppeler zusammen. Die Gemeinde hat derzeit 15 Mietwohnungen im Eigentum, die dem Kernhaushalt zugeordnet sind. Im Eigenbetrieb Wohnungsbau und Grundstücksverkehr gibt’s weitere 61 Mietwohnungen – einschließlich Gewerbeeinheiten und Flüchtlingsunterkünfte, wie Caren Frey vom Liegenschaftsamt berichtete. Während die durchschnittliche Nettokaltmiete bislang 6,24 Euro pro Quadratmeter betrug, liegt diese ab 1. April 2018 bei 7,62 Euro. Neue Gebäude – wie beispielsweise die Wohnungen am Jahnweg – sind kaum oder gar nicht von der Mieterhöhung betroffen (da die Mieten aufgrund des Standards ohnehin schon höher sind), ältere Einheiten – wie in der Betznauer Straße – werden dagegen stärker angehoben.
„Kressbronn hatte die höchste Steigerungsrate von allen teilnehmenden Gemeinden in Höhe von rund 22 Prozent gegenüber dem letzten Mietpreisspiegel“, so Matthias Käppeler, der zugleich betonte, dass darin nicht die Mieten aus dem Bodan-Areal mit eingeflossen seien. Hier wolle die Gemeindeverwaltung versuchen, diesen Bereich in dem nächsten Mietspiegel extra auszuweisen. Durch die Anpassung der Mieten um „nur sechs Prozent anstatt der möglichen 22 Prozent“komme der Vorteil des kommunalen Wohnungsbestandes deutlich zum Ausdruck. Dennoch können die anfallenden Kosten gedeckt werden und es werde „ein Beitrag am Markt zur Hemmung des marktüblichen Preisauftriebs geleistet“, so Matthias Käppeler.
Dem stimmten auch die Räte einstimmig zu: So sprach Karl Bentele (CDU) davon, dass die Mieterhöhung „nur konsequent“sei, allerdings müsse darauf geachtet werden, dass „maßvoll erhöht wird“. Es sei wichtig, dass dieser Abstand zum Markt beibehalten würde. Martina Knappert-Hiese (GUBB) gab zu bedenken, dass Senioren oder alleinerziehende Mütter dennoch weiterhin Probleme hätten, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. Der Kämmerer schlug die Alternative vor: Dann müssten Steuergelder in die Mieten fließen.