Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Mann schießt in US-Kirche um sich
Mann tötet mindestens 20 Kirchenbesucher – Zweite große Bluttat nach Las Vegas
SUTHERLAND SPRINGS (AFP) - In einer Kirche im US-Bundesstaat Texas hat ein Mann mindestens 20 Teilnehmer eines Sonntagsgottesdienstes erschossen und zahlreiche weitere verletzt. Auch der Schütze sei tot, erklärte ein Polizeisprecher. Unklar war zunächst, ob der Schützer sich später selber das Leben nahm oder von der Polizei erschossen wurde. Eine Verfolgungsjagd habe es nicht gegeben. Auch die Hintergründe der Tat lagen noch im Dunkeln.
SUTHERLAND SPRINGS (dpa/AFP) Ein Mann hat in einer Kirche im USBundesstaat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet und mindestens 20 Menschen getötet. Diese Zahl nannte der Sender MSNBC und berief sich dabei auf den Sheriff von Wilson County, in dem der kleine Ort Sutherland Springs liegt.
Die Tat ereignete sich am Sonntagvormittag (Ortszeit). Der Täter starb nach Angaben des Polizeisprechers Robert Murphy in einem Nachbarbezirk in seinem Fahrzeug. Eine Verfolgungsjagd habe es nicht gegeben, sagte er.
Nach Augenzeugenberichten hatte der Mann das Feuer während einer Andacht in der Baptistenkirche eröffnet. Es seien mindestens 20 Schüsse in rascher Reihenfolge gefallen. Andere schilderten, der Schütze habe mehrere Male nachgeladen.
Wie es hieß, kommen im Durchschnitt 50 Menschen zu der sonntäglichen Andacht. Die First Baptist Church sei das Zentrum der Gemeinde Sutherland Springs, die gut 50 Kilometer östlich von San Antonio liegt.
US-Präsident Donald Trump wurde während seines Aufenthalts in Tokio über die Bluttat informiert und twitterte: „Möge Gott an der Seite der Menschen in Sutherland Springs sein.“Er verfolge die Lage von Japan aus.
Ein Bezirksrat von Wilson County, Albert Gamez, sprach sogar von 27 Todesopfern und berief sich dabei offenbar auf Ersthelfer. Die Situation sei aber noch verworren, sagte er dem Sender CNN.
Die Zeitung „San Antonio Express-News“zitierte einen zweiten Bezirksrat mit den Worten, er habe von 20 bis 24 Toten gehört. Die Zeitung „Wilson County News“berichtete von mindestens zwei Dutzend Toten und mindestens 30 Verletzten. Unter den Opfern seien auch Kinder.
Das Fernsehen zeigte zahlreiche Krankenwagen vor der Kirche. Auch sollen Verletzte mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht worden sein.
Eine Zeugin, Carrie Matula, sagte dem Sender MSNBC, Sutherland Springs sei so klein, dass es dort nicht einmal eine Feuerwehr gebe. Jeder kenne jeden, man stehe sich sehr nahe. Was am Sonntag geschehen sei, treffe damit alle Einwohner.
Erst vor gut einem Monat hatte ein Mann weltweites Entsetzen ausgelöst, als er in Las Vegas (Nevada) aus einem Hotelfenster auf Besucher eines Musikfestivals schoss und 58 Menschen tötete – mehr als 500 weitere wurden verletzt. Der Täter nahm sich das Leben. Es war der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar.
Zu Schüssen in einer Kirche kam es im Jahr 2015 in Charleston (South Carolina). Ein damals 21-Jähriger hatte aus rassistischen Motiven neun schwarze Gläubige erschossen. Er wurde zum Tode verurteilt.