Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gewerbesteuer in Wangen sprudelt
WANGEN - Vor der Debatte zu den Steuererhöhungen steht auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Montag der Quartalsbericht von Kämmerin Yvonne Winder. Und der deutet, laut Sitzungsunterlagen, darauf hin, dass die Stadt auch im laufenden Jahr mit einer ähnlich rekordverdächtigen Einnahme bei der Gewerbesteuer wie die 16 Millionen Euro des Vorjahres rechnen kann.
Allerdings gibt es auch Planansätze, die schlechter ausfallen als kalkuliert: Durch die bereits in den Vorjahren hohe Gewerbesteuereinnahmen steigt die entsprechende Umlage um 745 000 Euro. Auch muss die Stadt Forderungen in Höhe von 340 000 Euro abschreiben, weil sich diese nicht mehr eintreiben lassen.
Unterm Strich dürfte laut Kämmerei eine deutlich höhere Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt stehen (3,9 statt 1,2 Millionen Euro). Sprich: Es fließt mehr Geld vom Block für laufende Ausgaben in jenen, der für Investitionen zur Verfügung steht.
Theoretisch. Denn erneut dürften im laufenden Jahr bei weitem nicht alle dafür veranschlagten Mittel tatsächlich ausgegeben werden - zumal bereits vom Jahr 2016 entsprechende Gelder in Höhe von 12,3 Millionen nach 2017 geschoben worden waren.
Wobei der Nichtverbrauch von Investitionsmitteln nach Lesart der Kämmerei auch negative Folgen hat: So stehen drei Millionen Euro weniger als kalkuliert durch die fehlende Veräußerung von Anlagevermögen (vor allem der Verkauf von Bauplätzen wird hier genannt) zur Verfügung. Auch gibt es 3,9 Millionen Euro weniger von Bund und Land an Zuweisungen für eigentlich geplante Investitionen. Die Minderinvestitionen haben überdies zur Folge, dass die geplante Aufnahme von neuen Krediten in Höhe von zwei Millionen Euro nicht nötig ist. Gleichwohl fehlt dieses Geld, rein haushaltstechnisch, ebenfalls als Einnahme.