Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der VfB muss sich gegen Burgas strecken
Volleyball: VfB besiegt Bühl mit 3:0 – Die wichtigen Spiele stehen aber erst an
FRIEDRICHSHAFEN - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben im vierten Bundesligapiel den vierten Sieg gefeiert. Bühl hatte beim 0:3 (21.25, 19:25, 19:25) keine Chance. Damit verteidigte der Vizemeister Platz eins in der Tabelle, doch die wichtigen Spiele stehen am Mittwoch und Sonntag in der Champions League Qualifikation gegen das bulgarische Team aus Burgas an.
Während des Spiels ist VfB-Cheftrainer Vital Heynen hoch explosiv veranlagt. Wenn er mit einer Entscheidung der Unparteiischen nicht einverstanden ist, dann wettert er laustark dagegen. In der Analyse eines Spiels ist der Belgier dagegen sehr kühl. Die Partie wird messerscharf betrachtet. Da ist kein Platz für Emotionen. „Wenn wir gegen Burgas die Gruppenphase der Champions League erreichen wollen, dann müssen wir uns mächtig steigern“, sagte er am Samstagabend. Und das nach einem überzeugenden 3:0 über Bühl. „Burgas ist im Angriff und im Aufschlag sehr stark. Mit Valentin Bratoev, dem 18-jährigen Georgi Petrov und dem neu verpflichteten Ukrainer Oleksandr Statsenko haben sie drei ganz starke Spieler“, betont Heynen. Da müssten sich Zuspieler Simon Tischer und Co. schon strecken, um zu bestehen. „Wir müssen im Hinspiel zwei Sätze holen. Das wäre eine gute Ausgangsposition“, meint Heynen.
Guter Start
Die Ausgangsposition in der Bundesliga ist dagegen exzellent. Vier Spiele, vier Siege, nur einen Satz abgegeben – das kann sich sehen lassen. Der VfB Friedrichshafen ist bislang die einzige Mannschaft ohne Punktverlust. Und auch Bühl änderte nichts daran. Im ersten Satz nahm Heynen allerdings beim Stande von 2:5 eine erste Auszeit und polterte drauflos. Die Spieler mussten einem schon leidtun, denn der VfB-Trainer wollte sich nicht beruhigen. „Da warnst Du die Jungs vor dem Spiel und dann meinen sie, sie könnten mit angezogener Handbremse spielen“, sagte Heynen. Dass der VfB den Satz noch gewann, lag an der hohen Fehlerquote der Gäste, die mit dem Japaner Masahiro Yanagida einen starken Außenangreifer hatten.
Yanagida machte im ersten Satz zehn Punkte, in den Durchgängen zwei und drei insgesamt nur drei. „Ich hatte den Eindruck, dass meine Mannschaft dachte, ich würde nicht mehr mitspielen“, meinte der Außenangreifer mit einem süffisanten, japanischen Lächeln, bei dem man nicht weiß, ob es erst gemeint ist oder ob man veräppelt wird.
Richtig ist, dass der VfB den Japaner in den Durchgängen zwei und drei besser las. Der VfB ließ nach dem ersten Durchgang nicht locker, gewann die Sätze zwei und drei deutlich. Und auch Bühls Trainer Ruben Wolochin brachte die VfB-Spieler mit seinen Mätzchen nicht aus dem Konzept. Wolochin wollte in Durchgang zwei eine dritte Auszeit (nur zwei sind erlaubt), behauptete steif und fest, dass er nur eine genommen hatte. Der zweite Schiedsrichter Harald Rieger vergewisserte sich an der Anschreibebank.
Es vergingen Minuten bis die Partie fortgesetzt wurde. Wolochin grinste, doch der VfB verlor nicht seinen Rhythmus. Diesen muss der VfB am Mittwoch im bulgarischen Burgas schnell finden, um im Hinspiel ein gutes Resultat für das Rückspiel am Sonntag (16 Uhr, ZF-Arena) zu erzielen.