Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Eingenwechselter Alexander Bernhard gelingt Siegtreffer
Fußball-Landesliga: SV Kehlen setzt sich beim VfB Friedrichshafen mit 2:1 durch
FRIEDRICHSHAFEN - Der SV Kehlen hat in der Fußball-Landesliga seine Bilanz gegenüber dem VfB Friedrichshafen aufgebessert. Nun hat die Mannschaft von Trainer Michael Steinmaßl dreimal gewonnen, zweimal Unentschieden gespielt und sechsmal verloren. Nach der 1:2-Niederlage interessierte das auf Häfler Seite niemand. Es herrschte Ratlosigkeit nach einem Derby, das man hätte gewinnen können.
„Wir haben über 90 Minuten alles gegeben, sind weite Wege gegangen und haben keinen Zweikampf gescheut. Ich denke, der Sieg war am Ende glücklich, aber verdient“, sagte Kehlens David Bernhard. Etwas emotionaler sah es VfB-Spieler Ralf Heimgartner. „Wir waren im zweiten Spielabschnitt 35 Minuten lang die bessere Mannschaft und können nach dem 1:0 kein zweites Tor nachlegen. Das ärgert mich mächtig.“
Kein Leckerbissen
Ärger auf der einen, ausgelassener Jubel auf der anderen Seite. Das Derby zwischen dem VfB und Kehlen verdiente sich erst in Abschnitt zwei diesen Namen. Die ersten 45 Minuten waren als Zuschauer kein Leckerbissen. Abgesehen von den ersten sieben Minuten als der VfB noch schnell nach vorne spielte. Eugen Strom und Nico Di Leo hatten bei ihren Schüssen kein Glück. Danach zeigte Kehlen eine disziplinierte und kämpferisch starke Leistung. Die Spieler pressten erfolgreich. Die Hausherren hatten große Probleme Lücken in der Gästeabwehr zu finden. Aber: Wer sich nicht bewegt und nur da steht und auf die Bälle wartet, der wird auch keine Lücken finden. Zu statisch und berechenbar war das Spiel des VfB.
Sascha Hohmann trifft zum 1:0
Nach Wiederbeginn erhöhte der VfB das Tempo. Ein schneller Angriff über Pascal Booch und David Schmitz brachte das 1:0. Schmitz flankte in die Mitte, wo Sascha Hohmann per Kopf zum 1:0 vollendete. Nur 60 Sekunden später musste der gute SVK-Torhüter Serkan Ünal sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss von Eugen Strom mit beiden Fäusten abzuwehren. Doch dann ging das sogenannte „Pulver“zu Ende und der SV Kehlen kam zum 1:1. Michael Metzler und Nico Leo hätten einen Ball sicher klären können, doch sie taten es nicht. Johannes Beier nahm sich ein Herz und erzielte mit einem strammen Schuss Marke Tor des Monats das 1:1. Und der VfB musste weiter leiden. Nur eine Minute später wurde Alexander Bernhard für Robin Knöpfler eingewechselt. Vier Umdrehungen später jubelte er bereits. Er nahm einen Pass von Bruder David auf und erzielte das 2:1. Alexander Bernhard traf nach eigenen Angaben den Ball nicht richtig und deshalb fand er den Weg ins kurze Eck. In der Folge hätten Daniel Di Leo (Giovanni Paris rettet auf der Linie, 76.), Michael Metzler (verpasst Freistoß von Heimgartner, 80.) und Denis Nikic (scheitert an Ünal) zumindest das Unentschieden retten können. „Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt, aber vor dem Tor hat uns die Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, sagte VfB-Trainer Christian Wucherer. „Wer heute das Spiel gesehen hat, der weiß nun, dass wir ganz oben nichts zu suchen haben.“
„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat 90 Minuten lang alles gegeben und bis zum Schlusspfiff gekämpft. Am Ende war es ein glücklicher Sieg“, meinte Kehlens Trainer Michael Steinmaßl. Aber Glück hat nur der Tüchtige.