Schwäbische Zeitung (Tettnang)

VfB verteidigt Platz eins – Alpenvolle­ys überzeugen

- Von Christian Schyma

Die Alpenvolle­ys könnten durchaus ● ein ernsthafte­r Konkurrent für den VfB Friedrichs­hafen im Kampf um die deutsche Meistersch­aft in der Volleyball-Bundesliga werden: Das neuformier­te Team gewann das Verfolgerd­uell gegen die Powervolle­ys Düren knapp mit 3:2 und kletterte damit auf den dritten Tabellenpl­atz. Erster Verfolger der Häfler bleiben indes die United Volleys Rhein Main, die den TSV Herrsching mit viel Mühe 3:1 besiegten. Weiter ohne Satzgewinn bleiben die Bergischen Volleys.

Ende gut, alles gut hieß es für die ●

Hessen nach dem hart erkämpften Erfolg gegen Herrsching. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn die Schützling­e von Max Hauser auch den zweiten Durchgang für sich entschiede­n hätten. So hieß es am Ende 3:1 (20:25, 30:28, 25:20, 25:22). „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich gegen einen selbstbewu­ssten und abgezockte­n Gegner noch so ins Match reingebiss­en haben“, sagte UnitedCoac­h Michael Warm. In der Tat legte der TSV Herrsching vor 1100 Zuschauern beeindruck­end los. Neben Aufschlag- und Angriffspo­wer glänzten die Männer vom Ammersee mit enormer Abwehrstär­ke – vor allem in Person von Ex-Nationalli­bero

Ferdinand Tille. Im zweiten Durchgang kam der Angriff der Gastgeber besser zum Zuge – auf der Diagonalpo­sition hatte der australisc­he Nationalsp­ieler Lincoln Williams den Vorzug vor dem Japaner Issei Otake erhalten. Die Volleys führten bereits mit 21:17, mussten wenig später aber drei Satzbälle abwehren. Dann schnappte sich Williams den Ball, punktete bei eigenem Service zunächst im Angriff und setzte ein lupenreine­s Ass zum 30:28 drauf. „Der Satzgewinn war entscheide­nd, dadurch konnten wir das Match drehen“, meinte Georg Escher. Dazu trugen der Mittelbloc­ker und sein Nebenmann entscheide­nd bei, kamen schließlic­h auf zusammen 26 Punkte. Obwohl der TSV weiterhin nach besten Kräften abwehrte, hatten die United Volleys auch bei langen Ballwechse­ln nun meist das bessere Ende für sich und

Tobias Krick

setzten sich jeweils zur Mitte des dritten und vierten Satzes ab.

Zum gleichen Zeitpunkt der vergangene­n ● Saison hatten die Bergischen Volleys bereits einen Satz gewonnen – eben gegen die Netzhopper­s. Doch diesmal gab es in Brandenbur­g noch weniger zu holen. „Ich denke, meine Mannschaft hat die richtige Reaktion auf die 0:3-Niederlage in Bühl gezeigt“, sagte Mirko Culic, Trainer der Netzhopper­s, nach dem 3:0 (17, 23, 22). „Solingen hat aus meiner Sicht zu viele Fehler in der Annahme gemacht. Wir haben

dieses Manko aber auch erzwungen, da unsere Aufschläge sehr gut waren.“Insbesonde­re Diagonalan­greifer Filip Gavenda erwischte einen Sahnetag, neben Libero Kamil Ratajczak. Die Gäste konnten nur jeweils bis zur Satzmitte mithalten. Die Gäste agierten aber deutlich stabiler in Annahme, Angriff und Aufschlag als noch bei der desolaten Vorstellun­g in der Vorwoche gegen die Alpenvolle­ys.

Und die drehten im Topspiel gegen ● die Powervolle­ys Düren den 1:2-Satzrückst­and noch in ein 3:2 (19:25, 25:23, 22:25, 25:19, 15:12) um. Für die Gäste blieb einmal mehr die Erkenntis: Zu Hause kann man jeden Gegner schlagen, auswärts allerdings läuft es nicht ganz so gut. Zwei Siegen vor heimischer Kulisse gegen die Topteams aus Berlin und Frankfurt stehen zwei Pleiten in Lüneburg und Haching gegenüber. „Wir hatten zwei Phasen, in denen unser Spiel nicht gut funktionie­rt hat“, analysiert­e Trainer Stefan Falter. In den letzten beiden Sätzen waren die Alpenvolle­ys im Block und in der Abwehr stärker – und hatten im Ex-Dürener

Rudy Verhoeff den entscheide­nden Scorer. „Wir haben jetzt bestimmt keine Depression, weil wir auswärts noch nicht gewonnen haben. Man muss schauen, wo wir gespielt haben“, sagte Falter. Morgen geht’s für die Bundesligi­sten erst einmal im DVV-Pokal weiter.

Der VfB Friedrichs­hafen setzte sich ● gegen Bühl klar mit 3:0 (25:21, 25:19, 25:19). Für Bühls Zuspieler Mario Schmidgall, der in Friedrichs­hafen bei den Youngstars ausgebilde­t wurde, war es ein besonderes Spiel. „Als ich zwölf war, habe ich mir vom VfBZuspiel­er Simon Tischer ein Autogramm geholt. Jetzt spiele ich gegen ihn. Das ist schon etwas Besonderes“, sagte der 19-jährige Bison-Ballvertei­ler.

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FOTO: GUENTER KRAM Der TV Bühl stürzt den VfB Friedrichs­hafen nicht vom Thron. VfB-Mittelbloc­ker Jakob Günthör (links) wehrt sich erfolgreic­h gegen Bühls Mayaula Magloire.

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