Schwäbische Zeitung (Tettnang)
VfB verteidigt Platz eins – Alpenvolleys überzeugen
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Die Alpenvolleys könnten durchaus ● ein ernsthafter Konkurrent für den VfB Friedrichshafen im Kampf um die deutsche Meisterschaft in der Volleyball-Bundesliga werden: Das neuformierte Team gewann das Verfolgerduell gegen die Powervolleys Düren knapp mit 3:2 und kletterte damit auf den dritten Tabellenplatz. Erster Verfolger der Häfler bleiben indes die United Volleys Rhein Main, die den TSV Herrsching mit viel Mühe 3:1 besiegten. Weiter ohne Satzgewinn bleiben die Bergischen Volleys.
Ende gut, alles gut hieß es für die ●
Hessen nach dem hart erkämpften Erfolg gegen Herrsching. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn die Schützlinge von Max Hauser auch den zweiten Durchgang für sich entschieden hätten. So hieß es am Ende 3:1 (20:25, 30:28, 25:20, 25:22). „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich gegen einen selbstbewussten und abgezockten Gegner noch so ins Match reingebissen haben“, sagte UnitedCoach Michael Warm. In der Tat legte der TSV Herrsching vor 1100 Zuschauern beeindruckend los. Neben Aufschlag- und Angriffspower glänzten die Männer vom Ammersee mit enormer Abwehrstärke – vor allem in Person von Ex-Nationallibero
Ferdinand Tille. Im zweiten Durchgang kam der Angriff der Gastgeber besser zum Zuge – auf der Diagonalposition hatte der australische Nationalspieler Lincoln Williams den Vorzug vor dem Japaner Issei Otake erhalten. Die Volleys führten bereits mit 21:17, mussten wenig später aber drei Satzbälle abwehren. Dann schnappte sich Williams den Ball, punktete bei eigenem Service zunächst im Angriff und setzte ein lupenreines Ass zum 30:28 drauf. „Der Satzgewinn war entscheidend, dadurch konnten wir das Match drehen“, meinte Georg Escher. Dazu trugen der Mittelblocker und sein Nebenmann entscheidend bei, kamen schließlich auf zusammen 26 Punkte. Obwohl der TSV weiterhin nach besten Kräften abwehrte, hatten die United Volleys auch bei langen Ballwechseln nun meist das bessere Ende für sich und
Tobias Krick
setzten sich jeweils zur Mitte des dritten und vierten Satzes ab.
Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen ● Saison hatten die Bergischen Volleys bereits einen Satz gewonnen – eben gegen die Netzhoppers. Doch diesmal gab es in Brandenburg noch weniger zu holen. „Ich denke, meine Mannschaft hat die richtige Reaktion auf die 0:3-Niederlage in Bühl gezeigt“, sagte Mirko Culic, Trainer der Netzhoppers, nach dem 3:0 (17, 23, 22). „Solingen hat aus meiner Sicht zu viele Fehler in der Annahme gemacht. Wir haben
dieses Manko aber auch erzwungen, da unsere Aufschläge sehr gut waren.“Insbesondere Diagonalangreifer Filip Gavenda erwischte einen Sahnetag, neben Libero Kamil Ratajczak. Die Gäste konnten nur jeweils bis zur Satzmitte mithalten. Die Gäste agierten aber deutlich stabiler in Annahme, Angriff und Aufschlag als noch bei der desolaten Vorstellung in der Vorwoche gegen die Alpenvolleys.
Und die drehten im Topspiel gegen ● die Powervolleys Düren den 1:2-Satzrückstand noch in ein 3:2 (19:25, 25:23, 22:25, 25:19, 15:12) um. Für die Gäste blieb einmal mehr die Erkenntis: Zu Hause kann man jeden Gegner schlagen, auswärts allerdings läuft es nicht ganz so gut. Zwei Siegen vor heimischer Kulisse gegen die Topteams aus Berlin und Frankfurt stehen zwei Pleiten in Lüneburg und Haching gegenüber. „Wir hatten zwei Phasen, in denen unser Spiel nicht gut funktioniert hat“, analysierte Trainer Stefan Falter. In den letzten beiden Sätzen waren die Alpenvolleys im Block und in der Abwehr stärker – und hatten im Ex-Dürener
Rudy Verhoeff den entscheidenden Scorer. „Wir haben jetzt bestimmt keine Depression, weil wir auswärts noch nicht gewonnen haben. Man muss schauen, wo wir gespielt haben“, sagte Falter. Morgen geht’s für die Bundesligisten erst einmal im DVV-Pokal weiter.
Der VfB Friedrichshafen setzte sich ● gegen Bühl klar mit 3:0 (25:21, 25:19, 25:19). Für Bühls Zuspieler Mario Schmidgall, der in Friedrichshafen bei den Youngstars ausgebildet wurde, war es ein besonderes Spiel. „Als ich zwölf war, habe ich mir vom VfBZuspieler Simon Tischer ein Autogramm geholt. Jetzt spiele ich gegen ihn. Das ist schon etwas Besonderes“, sagte der 19-jährige Bison-Ballverteiler.