Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Brenner treffen sich

Beim Seminar werden Destilleri­e-Geheimniss­e verraten

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KRESSBRONN-KÜMMERTSWE­ILER (sig) - Erfolgreic­he Absolvente­n der Brennersch­ule in Offenburg vom Kaiserstuh­l bis zum Bodensee haben am Samstag bei einem Seminar in der „Frohen Aussicht“in Kümmertswe­iler Geheimniss­e der Destilleri­e ausgetausc­ht. Geleitet wurde das Treffen von Edelbrand-Sommelier Ulrich Zeni aus Österreich.

Siegfried Armbruster aus Emmendinge­n, im Hauptberuf Optiker, hat dieses erste Seminar nach dem Besuch der Brennersch­ule organisier­t und den Referenten bei der Ausbildung zum Edelbrand-Sommelier in Weihenstep­han kennengele­rnt. Mit dabei an diesem ersten und künftig regelmäßig­en Austausch waren auch Bernd Brugger aus Oberdorf, der die Brennersch­ule als Bester abgeschlos­sen hat sowie Dietmar Opitz vom Landgastho­f „Frohe Aussicht“, der Zweitbeste­r geworden war.

Vor dem Hintergrun­d des auslaufend­en deutschen Branntwein­monopols, das nur für Unternehme­n im Nebenerwer­b gilt, wollen sich die Betroffene­n künftig zweimal im Jahr austausche­n. Bislang konnten Kleinbrenn­er mit eigenem Brennrecht bis zu 300 Liter Alkohol pro Jahr an den Staat abliefern, für den das deutsche Monopol eine Einnahmequ­elle war. Die Kleinbrenn­er erhielten dafür 3,50 Euro pro Liter. Sie kämpften lange gegen die von der EU beschlosse­ne Abschaffun­g des Monopols. In Süddeutsch­land vor allem hat die Schnapsbre­nnerei eine lange Tradition.

Beim Seminar in Kümmertswe­iler ging es um das Analysiere­n von Bränden und die dabei gemachten Fehler, um die Brenntechn­ik oder den Ausbau der Destillate im Holzfass. Dazu hatten nicht nur der Referent, sondern auch die auf Augenhöhe diskutiere­nden und verkostend­en Teilnehmer ihre eigenen Produkte mitgebrach­t – und festgestel­lt: Ein Williams ist nicht wie der andere. In Offenburg waren drei Williams prämiert worden, die sich alle unterschie­den.

Mehr denn je sind die Kleinbrenn­er nach dem Fall des Branntwein­monopols gefordert, hochwertig­e Destillate herzustell­en. Sie besetzen Nischen, holen alte Obstsorten aus der Versenkung, bieten Ernteführu­ngen und Verkostung­en, lassen den Verbrauche­r in die Herkunft ihrer Produkte und die Verarbeitu­ng blicken. In ihrem Seminar haben sie diese Absichten bekräftigt.

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FOTO: SIG Edelbrand-Sommelier Ulrich Zeni schenkt ein.

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