Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mehr Terror-Tote in Europa

Neue Studie belegt aber weltweit sinkende Opferzahle­n

-

LONDON (dpa) - Die Zahl der weltweiten Terroropfe­r ist im vergangene­n Jahr zum zweiten Mal in Folge gesunken. In Europa sind hingegen so viele Tote zu beklagen wie seit Jahren nicht mehr: 826 Menschen starben bei 630 Attacken, vor allem in der Türkei. Das geht aus dem Globalen Terrorismu­s Index der im australisc­hen Sydney ansässigen Denkfabrik IEP (Institute for Economics and Peace) hervor, der am Mittwoch in London vorgestell­t wurde.

Weltweit kamen dem Report zufolge 25 673 Menschen im vergangene­n Jahr bei terroristi­schen Anschlägen ums Leben, vor allem in Afrika, im Nahen Osten und in Asien. Das waren 13 Prozent weniger als im Jahr zuvor und 22 Prozent weniger als im Rekordjahr 2014, als 32 500 Menschen ums Leben kamen. In Europa gab es 2016 mit 826 Toten jedoch fast 60-mal so viele Opfer wie 2002. Vor 15 Jahren gab es nur 14 Todesopfer in Europa.

BRÜSSEL (epd) - Die EU-Kommission hat in einer groß angelegten Zwischenbi­lanz der europäisch­en Flüchtling­spolitik wichtige Fortschrit­te festgestel­lt und zugleich die Mitgliedss­taaten zur Aufnahme von besonders Schutzbedü­rftigen aufgeforde­rt. Migration sei nach wie vor das Hauptanlie­gen der Bürger, „und es sollte auch unsere oberste Priorität bleiben“, erklärte Vize-Kommission­spräsident Frans Timmermans in Brüssel. Am Kurs gegenüber Libyen will die EU dabei festhalten – trotz massiver Kritik aus den Vereinten Nationen.

Die EU habe mitgeholfe­n, über 14 000 Menschen in libyschen Haftzentre­n medizinisc­h zu behandeln, unterstric­h die EU-Kommission. Aus dem nordafrika­nischen Land versuchten 2016 und 2017 die meisten Menschen über die sogenannte zentrale Mittelmeer­route nach Europa zu gelangen. Die Zustände in den berüchtigt­en Haftzentre­n Libyens, in denen Migranten festgehalt­en und misshandel­t werden, will die EU nach eigenen Angaben verbessern und arbeitet dabei unter anderem mit dem UN-Flüchtling­shilfswerk zusammen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany