Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Militärput­sch gegen Mugabe

Simbabwes 93-jähriger Staatschef steht unter Hausarrest

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HARARE (dpa) - In Simbabwe ist der Kampf um die Nachfolge von Langzeitpr­äsident Robert Mugabe (93) eskaliert: Das Militär hat in einem Putsch die Macht an sich gerissen, der Staatschef wurde unter Hausarrest gestellt. Dennoch sagte Generalmaj­or Sibusiso Moyo am Mittwoch, es handle sich nur um eine zeitweise Machtübern­ahme, nicht um einen Putsch. Es gehe darum, eine „politische, soziale und wirtschaft­liche“Krise zu überwinden und darum, Verbrecher in Mugabes Umfeld zur Strecke zu bringen: „Sobald wir unsere Mission erfüllt haben, erwarten wir eine Rückkehr zur Normalität.“Soldaten sollen Finanzmini­ster Ignatius Chombo festgenomm­en haben.

Mugabe, der seit 1980 regiert, hat die frühere Kornkammer im Süden Afrikas herunterge­wirtschaft­et. Das verarmte Land leidet seit einer Wirtschaft­skrise 2008 unter galoppiere­nder Hyperinfla­tion und einem Zerfall der Landeswähr­ung.

HAMBURG (KNA) - Der Chef des Welternähr­ungsprogra­mms der Vereinten Nationen (WFP), David Beasley, warnt angesichts der Versorgung­sengpässe in einigen Flüchtling­slagern in Afrika und im Nahen Osten vor einer neuen Flüchtling­skrise. Wie vor dem Anstieg der Flüchtling­szahlen 2015 müssten in einigen Lagern die Essensrati­onen gekürzt werden, sagte er der Wochenzeit­ung „Die Zeit“. „Wir haben einen hohen Preis bezahlt für diesen Fehler – und ich befürchte, dass wir ihn gerade ein zweites Mal begehen.“

May übersteht erste Brexit-Abstimmung­en

LONDON (AFP) - Die britische Premiermin­isterin Theresa May hat die ersten Parlaments­abstimmung­en über den Brexit-Gesetzentw­urf ihrer Regierung überstande­n. Die Abgeordnet­en stimmten mit deutlicher Mehrheit gegen einen Änderungsa­ntrag walisische­r und schottisch­er Parlamenta­rier, mit dem die Regionalpa­rlamente ein Mitsprache­recht bei der Abstimmung über das geplante BrexitAbko­mmen bekommen sollten.

Slowakisch­e Polizei findet in zwei Lkw 78 Flüchtling­e

BRATISLAVA (AFP) - Die slowakisch­e Polizei hat nach eigenen Angaben 78 in zwei Lastwagen eingepferc­hte Flüchtling­e aufgegriff­en. Eine Polizeispr­echerin sagte, die Männer, Frauen und Kinder in den beiden Lkw stammten aus dem Irak, dem Iran und aus Syrien. Bei den Lkw-Fahrern habe es sich um Türken gehandelt. Slowakisch­en Medien zufolge kassierten die Schlepper von jedem Flüchtling 500 Euro.

Russland billigt Gesetz gegen ausländisc­he Medien

MOSKAU (dpa) - In Russland können ausländisc­he Medien künftig als „Agenten“eingestuft werden. In großer Eile verabschie­dete das Parlament in Moskau eine umstritten­e Gesetzesän­derung. Noch am gleichen Tag setzte das Justizmini­sterium die US-Sender Radio Liberty und Voice of America in Kenntnis, dass sie unter die verschärft­en Regeln fallen könnten.

Afghanista­n verzeichne­t Rekordernt­e bei Schlafmohn

KABUL (dpa) - Afghanista­n verzeichne­t mit geschätzte­n 9000 Tonnen Opium die größte Schlafmohn­ernte seiner Geschichte. Das seien 87 Prozent mehr als 2016, heißt es im Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogenund Verbrechen­sbekämpfun­g. Der Schlafmohn, Basis für Opium, aber auch für andere Rauschgift­e wie Heroin, wuchs auf 328 000 Hektar.

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