Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Stell dir vor, Johanna steckt da drin
Kinder finden in der Feuerwehr Meckenbeuren einen festen Platz
KEHLEN - „Bei uns ist ein Fahrradunfall. Es sieht aus, als ob der leicht tot wär.“Wenn in der Leitzentrale der Kehlener Kinderfeuerwehr ein Notruf ankommt, dann kann das schon mal so klingen. 15 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, lernen kindgerecht erste Notfallübungen und haben Spaß beim Spielen.
„Gehen wir heut wieder 'nen Brand löschen, wie beim letzten Mal?“, war am Dienstagnachmittag Jonas‘ erste Frage. Doch dieses Mal stand die Brandschutzerziehung auf dem Dienstplan, den Marie Amann, Johanna Gregotsch und Fabian Fischer aufgestellt haben. Im kurzen Film wurde gezeigt, was wichtig ist, wenn plötzlich Rauch unter der Tür durchquillt und davor das Feuer lodert. „Bleibt ganz ruhig“, wurden die
TRAUERANZEIGEN Jungen und Mädchen von ihren drei jungen Ausbildern belehrt „und ruft sofort die Feuerwehr“. Dass die Rufnummer 112 ist, haben alle sofort gewusst und aufgeregt, den Notruf abgesetzt, der dieses Mal bei Fabian Fischer einging.
Einen Mülleimerbrand meldet Melina, Leopold den Fahrradunfall, Frieda den Hausbrand, Jonas den Autounfall, Matthias den Küchenbrand und ein anderer Jonas tauschte mit Fabian den Platz in der Kehlener Leitstelle. Marie Amann und Johanna Gregotsch gingen mit den Kindern noch einmal die fünf „W“durch, die wichtig sind, damit die Einsatzkräfte informiert werden über das „Wer, Wo, Wie, Wieviel“und das Warten sei wichtig, „falls der Mann noch Fragen hat“. „Dann kann die Feuerwehr euch ganz schnell helfen oder die Polizei und der Rettungsdienst.“ Zum Schluss sorgte das große Quiz und die Frage für Spaß: „Was braucht ein Feuerwehrmann im Einsatz?“Alle wussten, dass man die Haarspange nicht braucht, auch nicht den Rucksack und die Strickhandschuhe. Dafür aber den Helm, die Sauerstoffflasche, Atemmaske, Stiefel und Koppel. Alles zog Johanna an, um auch zu zeigen, dass man keine Angst vor den Feuerwehrleuten im Einsatz haben braucht. „Stellt euch einfach vor, da steckt Johanna drin“.
Kinderfeuerwehr trifft sich
Seit Oktober gibt es die Kindergruppe in der Meckenbeurer Wehr, die sich alle zwei Wochen dienstags in Kehlens Feuerwehrhaus trifft. Das Haus haben sie genau unter die Lupe genommen und schon eine kleine Löschübung durchgeführt. „Die Kindergruppen sind schon lange Thema bei Bund und Land“, freute sich Kommandant Stefan Amann über die Kinderfeuerwehr in Meckenbeuren. Er habe damit junge, engagierte Kameraden und Kameradinnen gefunden, die diese Aufgabe mit Leidenschaft angehen.
Zusammen mit Thomas Fischer hat Amann die Gruppe ins Leben gerufen, „obwohl“, so ist er froh, „ noch keine Not besteht beim Nachwuchs“. „Aber die Leidenschaft fürs Feuerwehrwesen soll geweckt und erhalten werden. Aber nur gerade so viel, dass es spannend bleibt bis zum nächsten Schritt, der Jugendwehr.“
Wer mehr erfahren will, bekommt Auskunft bei Kommandant Stefan Ammann unter