Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stell dir vor, Johanna steckt da drin

Kinder finden in der Feuerwehr Meckenbeur­en einen festen Platz

- Von Helga Wiechert ●» stefan.amann@outlook.de

KEHLEN - „Bei uns ist ein Fahrradunf­all. Es sieht aus, als ob der leicht tot wär.“Wenn in der Leitzentra­le der Kehlener Kinderfeue­rwehr ein Notruf ankommt, dann kann das schon mal so klingen. 15 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, lernen kindgerech­t erste Notfallübu­ngen und haben Spaß beim Spielen.

„Gehen wir heut wieder 'nen Brand löschen, wie beim letzten Mal?“, war am Dienstagna­chmittag Jonas‘ erste Frage. Doch dieses Mal stand die Brandschut­zerziehung auf dem Dienstplan, den Marie Amann, Johanna Gregotsch und Fabian Fischer aufgestell­t haben. Im kurzen Film wurde gezeigt, was wichtig ist, wenn plötzlich Rauch unter der Tür durchquill­t und davor das Feuer lodert. „Bleibt ganz ruhig“, wurden die

TRAUERANZE­IGEN Jungen und Mädchen von ihren drei jungen Ausbildern belehrt „und ruft sofort die Feuerwehr“. Dass die Rufnummer 112 ist, haben alle sofort gewusst und aufgeregt, den Notruf abgesetzt, der dieses Mal bei Fabian Fischer einging.

Einen Mülleimerb­rand meldet Melina, Leopold den Fahrradunf­all, Frieda den Hausbrand, Jonas den Autounfall, Matthias den Küchenbran­d und ein anderer Jonas tauschte mit Fabian den Platz in der Kehlener Leitstelle. Marie Amann und Johanna Gregotsch gingen mit den Kindern noch einmal die fünf „W“durch, die wichtig sind, damit die Einsatzkrä­fte informiert werden über das „Wer, Wo, Wie, Wieviel“und das Warten sei wichtig, „falls der Mann noch Fragen hat“. „Dann kann die Feuerwehr euch ganz schnell helfen oder die Polizei und der Rettungsdi­enst.“ Zum Schluss sorgte das große Quiz und die Frage für Spaß: „Was braucht ein Feuerwehrm­ann im Einsatz?“Alle wussten, dass man die Haarspange nicht braucht, auch nicht den Rucksack und die Strickhand­schuhe. Dafür aber den Helm, die Sauerstoff­flasche, Atemmaske, Stiefel und Koppel. Alles zog Johanna an, um auch zu zeigen, dass man keine Angst vor den Feuerwehrl­euten im Einsatz haben braucht. „Stellt euch einfach vor, da steckt Johanna drin“.

Kinderfeue­rwehr trifft sich

Seit Oktober gibt es die Kindergrup­pe in der Meckenbeur­er Wehr, die sich alle zwei Wochen dienstags in Kehlens Feuerwehrh­aus trifft. Das Haus haben sie genau unter die Lupe genommen und schon eine kleine Löschübung durchgefüh­rt. „Die Kindergrup­pen sind schon lange Thema bei Bund und Land“, freute sich Kommandant Stefan Amann über die Kinderfeue­rwehr in Meckenbeur­en. Er habe damit junge, engagierte Kameraden und Kameradinn­en gefunden, die diese Aufgabe mit Leidenscha­ft angehen.

Zusammen mit Thomas Fischer hat Amann die Gruppe ins Leben gerufen, „obwohl“, so ist er froh, „ noch keine Not besteht beim Nachwuchs“. „Aber die Leidenscha­ft fürs Feuerwehrw­esen soll geweckt und erhalten werden. Aber nur gerade so viel, dass es spannend bleibt bis zum nächsten Schritt, der Jugendwehr.“

Wer mehr erfahren will, bekommt Auskunft bei Kommandant Stefan Ammann unter

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FOTO: WIE Wer will nicht auch mal Feuerwehrm­ann oder -frau sein. In Kehlen geht der Traum schon ganz früh in Erfüllung.

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