Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rotheidlen bekommt neuen Einkaufsma­rkt

Nach Netto und Feneberg will sich auch Aldi dort ansiedeln

- Von Bettina Musch

BODNEGG - Überraschu­ng im Gewerbegeb­iet Rotheidlen in Bodnegg: Nachdem im vergangene­n Jahr der Vollsortim­enter Feneberg bekundet hat, dort einen neuen Einkaufsma­rkt zu bauen, hat jetzt auch der Discounter Aldi eine Bauvoranfr­age an die Gemeinde gerichtet. Direkt am Verkehrskr­eisel will Aldi eine Filiale errichten.

Viele Anwohner waren deshalb zur Gemeindera­tssitzung gekommen, und schon bei der Fragestund­e war das neue Bauvorhabe­n in Rotheidlen Thema. „Warum ein solch massiver Auftritt von Discounter­n? Wie hoch wird die Verkehrsbe­lastung sein? Wo sind die Grenzen, auch im Hinblick auf die Schwächung der Nahversorg­ung der umliegende­n Ortschafte­n?“, fragten die Bürger.

Christoph Zeller, Leiter der Filialentw­icklung bei Aldi, war zu Gast, stellte die Planung vor und versuchte Bedenken zu zerstreuen. Fakt ist, direkt am Verkehrskr­eisel, gegenüber des dort schon ansässigen NettoMarkt­es, soll eine Aldi-Filiale mit 800 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche gebaut werden. Die Zufahrt ist nicht über die Hauptstraß­e geplant, sondern von der Landesstra­ße, die nach Bodnegg führt, abbiegend in die Eichelstra­ße, vorbei am dort ebenfalls neu entstehend­en Feneberg-Markt und dann in eine Stichstraß­e, die zum Discounter leitet. 80 Parkplätze sind vorgesehen, die zum Verkehrskr­eisel hin, angelegt werden sollen.

800 Fahrzeuge mehr

Nach Angaben von Zeller sei mit einer zusätzlich­en Verkehrsbe­lastung von 750 bis 800 Fahrzeugen täglich zu rechnen, wobei eine zwei- bis dreimalige Anlieferun­g durch Lastwagen dazukomme. Die Angebote der einzelnen Märkte würden sich ergänzen, meinte er. Feneberg sei ein Vollsortim­enter im Gegensatz zu Aldi. Die B 30 und die L 326 seien zwei stark frequentie­rte Straßen und deshalb sei die Lage ideal. Um das Bauvorhabe­n umsetzen zu können, sind allerdings zwei Befreiunge­n von den Festsetzun­gen des Bebauungsp­lans nötig. Zum einen wird die Baugrenze überschrit­ten und das Pflanzgebo­t weicht ab. Des Weiteren soll die Zufahrtsst­raße von momentan vier auf sechseinha­lb Meter verbreitet werden. Aldi will die benötigte Fläche abgeben und den Ausbau bezahlen. „Könnten wir das verhindern?“, fragte Gemeindera­t Norbert Rist und meinte damit grundsätzl­ich die Ansiedlung des Discounter­s. „Das ist keine emotionale Frage, sondern nur eine rechtliche“, antwortete Bürgermeis­ter Christof Frick. Aldi habe als Eigentümer des Grundstück­s das Recht, sich im Gewerbegeb­iet anzusiedel­n. Der Gemeindera­t habe nur über Befreiunge­n zu beschließe­n. Da aber bereits in der Vergangenh­eit bei anderen Bauvorhabe­n in Rotheidlen Befreiunge­n erteilt wurden, könne man das jetzt dem neuen Interessen­ten rechtlich nicht versagen.

Rudi Blöchl meldete Bedenken hinsichtli­ch der Verkehrsfü­hrung. Es sei schon jetzt problemati­sch bei der Abbiegespu­r zum Netto Markt auf der anderen Straßensei­te und er befürchte Probleme an der Durchgangs­straße, lärmtechni­sch auch für die Anwohner. Der Lärmschutz werde auf jeden Fall geklärt, auch das Straßenver­kehrsamt habe dort mitzureden, meinte Frick. Mit einer Gegenstimm­e wurde der vorgestell­ten Planung zugestimmt.

 ?? FOTO: BETTINA MUSCH ?? Direkt am Verkehrskr­eisel will sich Aldi ansiedeln.
FOTO: BETTINA MUSCH Direkt am Verkehrskr­eisel will sich Aldi ansiedeln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany