Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neustart bei der Halbinselsanierung in Wasserburg
Bauarbeiten für das Teilprojekt I sollen im Oktober 2018 starten – Neue Pläne für Kiosk und Segelschule
WASSERBURG - Die Gemeinde Wasserburg startet einen neuen Anlauf in Sachen Halbinselsanierung: In ihrer Sitzung am Dienstagabend haben die Gemeinderäte das Planungsbüro „Wastra-Plan“aus Rostock beauftragt. Es soll nun die Sanierung der Hafenmauer und den Neubau der Sitzstufen planen. Parallel dazu laufen die Planungen für den Neubau von Kiosk und Segelschule.
Vor allem für die Planung von Hafenmauer und Sitzstufen sei nun Eile geboten, wie Bürgermeister Thomas Kleinschmidt den Räten erklärte. „Ich habe ein Gespräch mit der Regierung von Schwaben geführt“, sagte er am Dienstagabend. „Wenn wir im Oktober 2018 mit dem Bau beginnen, dann ist eine Förderung von 70 Prozent der förderfähigen Kosten möglich.“
Wie berichtet, hatten die Räte bereits vor einem halben Jahr beschlossen, die Verlängerung der Hafenmole auf Eis zu legen. In der Septembersitzung entschieden sie sich dafür, auf die Verbreiterung der Hafenmauer ebenfalls zu verzichten und die Sitzstufen umzuplanen. Sie sollen nicht in Richtung Wasser, sondern Richtung Land gebaut werden. Mittlerweile habe das Planerbüro „BBZ“ die Planunterlagen vom Dezember 2016 entsprechend der Vorgaben der Gemeinderäte umgezeichnet, sodass die Verwaltung bereits Angebote von Fachplanern einholen konnte. Zwei Büros hatten sich auf die Ausschreibung gemeldet, wobei die Firma „Wastra-Plan“das günstigere Angebot abgegeben hatte. Die Räte beschlossen mit einer Gegenstimme von Ulrich Epple (ULW), die Fachplanerleistung an das Büro aus Rostock zu vergeben. Parallel dazu haben die Räte das Büro „BBZ“mit der künstlerischen Oberleitung des Projekts beauftragt.
Kleinschmidt kündigte an, dass er in der Zwischenzeit den „Arbeitskreis Halbinselsanierung“wiederbeleben wolle. Das Planungsbüro habe seinerseits zugesichert, dass es die Antragsunterlagen bis Mitte Dezember 2017 fertigstellen kann, sodass mögliche Fördermittel noch beantragt werden könnten.
Neue Pläne für Segelschule und Kiosk
Auch in Sachen Kiosk und Segelschule steht wieder alles auf Anfang: Der Bregenzer Architekt Philip Lutz, der vor gut zwei Jahren einen informellen Wettbewerb zum Neubau von Kiosk und Segelschule gewonnen hatte, stellte am Dienstagabend einen neuen Entwurf für den Neubau vor. Der Neubau soll zum Teil auf einem Grundstück der Kirche stehen. Zunächst war unklar, ob die Kirche bereit sein würde, dafür Grund an die Gemeinde abzugeben. Nach mehreren Gesprächen und Klausurtagungen haben sich Gemeinde und Kirche nun Ende September auf einen Erbpachtvertrag für das Grundstück geeinigt.
„Wir sind froh, dass der Pfarrer mitmacht“, sagte Architekt Lutz, bevor er seinen Entwurf präsentierte. Die neue Entwurf zeigt ein längliches Gebäude, in dessen nördlichen Teil der Kiosk und in dessen südlichen Teil die Segelschule unterkommen soll. Die Segelschule soll künftig einen großzügigen Schulungsraum mit Blick auf den See, sowie ein Besprechungszimmer mit Foyercharakter bekommen. Außerdem sollen in dem Gebäude Toiletten und eine öffentlich zugängliche Dusche Platz finden.
Die Gemeinderäte zeigten sich vom neuen Entwurf durchaus angetan. „Mir kommt es aber so vor, als sei die Segelschule größer und der Kiosk kleiner geworden“, sagte Stephan Demmerer (ULW). Auch Elisabeth Eisenbach kritisierte, dass der mit fünf Quadratmetern veranschlagte Lagerraum für den Kiosk zu klein sei. „So, wie das jetzt rauskommt, ist das ein größerer Geräteschuppen, das darf doch nicht wahr sein“, sagte Gemeinderat Josef Schmid (FB), der für Tobias Holinski nachgerückt ist. Alexander Fundele sah das ähnlich, auch, wenn er betonte, dass ihm die Planung grundsätzlich gut gefalle. „Wir müssen die Betroffenen mit ins Boot holen“, sagte er. Er könne sich auch vorstellen, dass die Kirche einen Teil der Kosten übernehme. Schließlich bekomme sie durch ein geplantes, überstehendes Holzdach des Gebäudes einen „kostenlosen Carport“. Die Räte nahmen den Entwurf daher erst einmal zur Kenntnis. Nach Gesprächen mit Segelschule, Kioskbetreiber und Kirche wollen sie darüber abstimmen.