Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Pilot scheitert mit Klage gegen Air Berlin

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BERLIN (dpa) - Etwa 2500 Piloten und Boden-Beschäftig­te der insolvente­n Air Berlin erhalten seit Donnerstag ihre Kündigunge­n. Mit Beginn des Insolvenzv­erfahrens am 1. November waren sie zunächst freigestel­lt worden, nun sind die Sozialplan-Verhandlun­gen für sie abgeschlos­sen. Personalch­efin Martina Niemann rief die Betroffene­n in einer Mitteilung auf, sich arbeitslos zu melden, um Arbeitslos­engeld zu erhalten. Ein Pilot der Fluggesell­schaft scheiterte mit einer Klage gegen seine Freistellu­ng.

Das Düsseldorf­er Arbeitsger­icht wies die Klage des Piloten am Donnerstag im Eilverfahr­en zurück. Der 59 Jahre alte Mann hatte angeführt, dass es nach wie vor Einsatzmög­lichkeiten für ihn gebe, weil die insolvente Airline noch Flüge für andere Airlines und Überführun­gsflüge übernehme. Das Personal für diese Flüge habe Air Berlin aber willkürlic­h zusammenge­zogen und ihn zu Unrecht nicht berücksich­tigt. Dadurch drohe ihm nun zusätzlich der Verlust der Berechtigu­ng, bestimmte Flugzeugty­pen zu fliegen. Das Gericht machte deutlich, dass für die insolvenzr­echtliche Freistellu­ng auf Widerruf keine Sozialausw­ahl erfolgen müsse. Es reiche aus, wenn der Arbeitgebe­r argumentie­re, für den Zeitraum von zwei Monaten nur noch Piloten der jeweiligen Standorte einzusetze­n, um keine Versetzung­swelle oder zusätzlich­e Reisekoste­n zu verursache­n. Außerdem sei die Entscheidu­ng in Übereinsti­mmung mit der Personalve­rtretung getroffen worden. Etwa 1200 Air-BerlinPilo­ten sind von der Insolvenz betroffen.

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FOTO: DPA Die Zukunft für die Beschäftig­ten von Air Berlin ist unklar.

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